In schlichten Worten, dennoch sehr ausdrucksvoll, erzählt Baba Dunja, eine nachdenkliche, tatkräftige Frau, aus ihrem langen, erfüllten Leben. Die Atomkatastrophe, die sich 1986 in Tschernobyl zutrug, spielt darin eine entscheidende Rolle; denn da Dunja entgegen den Bitten ihrer Tochter Irina in ihr Heimatdorf Tschernowo, das im Gebiet des Reaktorunglücks liegt, zurückkehrt, sieht sie ihre Tochter nur noch sehr selten, ihre Enkelin Laura hat sie nicht kennengelernt. Alina Bronskys Schreibstil passt sich wunderbar dem Gedanken- und Erzählfluss der alten Frau an. Er ist ruhig, langsam, abgeklärt. Ebenso schlicht wie Baba Dunjas Erzählung zeigt sich das Buchcover: Dunja als junge Frau in Arbeitskleidung neben einer der für die waldreiche Landschaft um Tschernobyl typischen Birke. Einfach, aber wirkungsvoll.