Wunderschöner Schreibstil!

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ismaela Avatar

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Diese LP habe ich in Nullkommanix verschlungen, weil er Schreibstil so schön war. Gleich auf den ersten Seiten wird man in das Leben von Baba Dunja reingeworfen, die sich nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl wieder zurück in ihr altes Haus begibt, ungeachtet dessen, dass alles verstrahlt ist, es kein fließendes Wasser gibt und die Insekten monströse Ausmaße angenommen haben, weil es zu wenige Vögel gibt. Man spürt die unterschwellige Gefahr und das Grauen, das immer noch in den verlassenen Geisterstädten rund um den verunglückten Reaktor herrschen, aber auch die Sehnsucht der ehemaligen Bewohner, die Hals-über-Kopf ihr Zuhause verlassen mussten, wieder dorthin zurückkehren zu können.
Etwas befremdlich war mir allerdings die Art von Baba Dunja. Auf den Seiten der LP wirkte sie auf mich kalt und unnahbar, sehr abgeklärt. Ein bisschen Menschlichkeit kommt eigentlich nur durch, wenn sie von ihrer Enkelin Laura spricht.
Ein tolles Cover rundet das Ganze noch zusätzlich ab.
Ein sehr schönes Buch, das auf jeden Fall auf meine Bücherliste kommt.