App solut lesenswert!

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Was wäre, wenn es eine App zur Bewertung von New Yorks heißesten Single-Männern gäbe?
Das habe ich mich auch gefragt – eine App, die die Männer meiner Stadt bewerten würde zu Charme, Leistungen im Bett, fairen Verhalten, etc. Als Frau könnte man so die Spreu vom Weizen trennen und sich viele Nieten ersparen. Und so war ich neugierig auf Darcys Erfahrungen. Darcy ist Bibliothekarin in NYC und benötigt Hilfe bei der Organisation einer Spendengala für die Bibliothek. Diese steht kurz vor der Schließung. Die Rettung kommt in Form des PR-Genies und „Mr. Image-Fixer“ Reed McMahon. Dummerweise führt Reed aber auch die „Bad-Bachelor-Hitliste“ als miesester Kerl der Stadt an. Für Darcy nicht unbedingt die beste Voraussetzung für eine Zusammenarbeit…
Die Story:
Es ist ein Liebesroman und wirklich große Überraschungen erhält man hier nicht. Es kommt wie es kommen muß und das ist vollkommen ok. Die Idee der Männer-bewertenden-App aber ist modern, witzig und neu. Langweilig war es nie. Zudem haben Darcy und Reed bei näherer Betrachtung viel mehr gemeinsam als sie dachten. Auch ist die Story durchaus kritisch. Es wird auf nette Art und Weise erzählt, dass so eine App nur funktioniert, wenn sich alle Beteiligten fair verhalten. Es hat eben alles Vor- und Nachteile.
Die Charaktere:
Bei Darcy als Bibliothekarin vermutet ihr wahrscheinlich eine unscheinbare, etwas verklemmte Frau. Das ist nicht so. Darcy ist steht auf die Farbe schwarz, ist eher Gothic/Rocker-Typ als Romantisches Blumenmädel und hat mehrere, zum Teil großflächige Tattoos. Sie ist damit total anders als viele andere weibliche Protagonistinnen in Liebesromanen. Sie ist widersprüchlich: mal introvertiert, mal das Gegenteil, aber immer mit dem Herz am rechten Fleck.
Reed hat eine irische Abstammung und ist ein sturer Kerl. Ein typischer Workaholic, der nebenbei noch die Betreuung seines schwer kranken Vaters organisiert und neben Baseball und One-Night-Stands keine weiteren Hobbies hat. Sein eigenes Image hat er gut im Griff. So kommt es, dass er zwei Leben lebt. Das offizielle als Image-Fixer und das private, krass gegensätzliche, von dem aber keiner weiß.
Der Schreibstil:
Der Schreibstil liest sich flüssig, die Wortwahl ist angemessen und die Gespräche zwischen den beiden haben mich des öfteren zum lachen gebracht.
Das Cover:
Das Cover finde ich ok. Es ist leider im Genre „Liebesroman“ austauschbar, da nur ein netter Mann vor dem Empire-State-Building? Zu sehen ist, aber kein weiterer Bezug zum Buch besteht. Gewünscht hätte ich mir vielleicht einen Reed, Darcy und zwischen ihnen die App (als Beispiel). Aber es ist nett anzusehen und letzten Endes kommt es auf den Inhalt an.
Fazit:
Die Story und Umsetzung im Buch, der Schreibstil, die Charaktere – so richtig zu meckern habe ich nichts. Es sind Kleinigkeiten, die mich in der Summe dazu bewogen haben, das Buch „nur“ mit 4 Sternen bewerten. Ich habe mich aber gut unterhalten gefühlt und kann das Buch deshalb nur empfehlen. Ideal, um bei Eiseskälte draußen ein bisschen Wärme ins Haus zu holen.
(Es handelt sich um den Auftakt einer Trilogie. Die in Bad Bachelor vorkommenen Freundinnen von Darcy – Remi und Annie- sind die weiblichen Protagonistinnen in „Bad Boss“ und „Bad Billionär“)