Liebe nicht eingeplant...

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
renilein Avatar

Von

...so könnte der Titel des Buches wohl auch lauten.
Reed McMahon ist erfolgreicher PR-Manager, sieht sehr gut aus und ist ein wahrer Womanizer. Doch plötzlich scheint ihm eine neu entwickelte App zum Verhängnis zu werden. Die Bad-Bachelors-App ist eine Möglichkeit wie alle Frauen anonym Stellung zu ihren Dates mit den verschiedensten Junggesellen New Yorks nehmen können. Sozusagen eine Abrechnung nach der Verabredung. Sie soll andere Singlefrauen bei der Auswahl des "richtigen" Dates hilfreich zur Seite stehen. Blöd wenn man dort an der Spitze der schlechtesten Bewertungen steht. Ein Desaster für Reed und so versucht er durch eine Charity-PR-Beratung sein angeschlagenes Image aufzupolieren.
Darcy Greer scheint auf den ersten Blick eine zurückhaltende Bibliothekarin zu sein, doch sie ist alles andere als langweilig. Nach einer schlechten Erfahrung in Liebesdingen ist sie dem männlichen Geschlecht gegenüber sehr vorsichtig. Auf Anraten ihrer Freundinnen informiert sie sich vorab über die Bad-Bachelors-App über mögliche Datingpartner.
Als aber plötzlich der Bad-Bachelor Nummer eins in ihrer Bibliothek auftaucht, um ihnen bei der Spendensammlung zu helfen, glaubt sich Darcy in ihrer Annahme bestätigt, dass manche Männer einfach nur miese Mistkerle sind.
Doch was, wenn ein Blick hinter die Fassade eines Menschen mehr offenbart als erwartet und was, wenn du deinen Blick plötzlich nicht mehr abwenden kannst, auch wenn dein Verstand dich lautstark warnt?
Das ist eine sehr gelungene Geschichte! Die Idee mit der Bad-Bachelors-App lässt vermutlich sämtliche Datenschützer weltweit die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wo es doch sogar evtl. verboten werden soll, Namen der Bewohner an die Klingelschilder der Eingangstüren zu schreiben, aber die Idee ist trotzdem klasse und ermöglicht eine witzige Story über vorschnelles Urteilen und die Tatsache, dass wir alle doch irgendwie auf Klatsch und Tratsch abfahren. Tja, die neuen Medien erleichtern zwar vieles, aber gerade im zwischenmenschlichen Bereich bieten sie auch viel Raum, um Schindluder zu betreiben.
Reed ist als Prota zunächst sehr undurchsichtig und auch nicht direkt sympathisch, doch genau wie Darcy lernt man ihn während der Story besser kennen und lieben. Darcy ist ein kleiner Widerspruch in sich. Sie ist gepierct und tätowiert. Sie rebelliert gegen ihre sich übermäßig einmischende Mutter. Doch gleichzeitig ist sie eher zurückhaltend. Anstatt wilder Partys genießt sie lieber ein gutes Buch ganz gemütlich Zuhause und die Arbeit in der Bibliothek ist ihr nicht etwa zu langweilig, sondern erfüllt sie mit Stolz.
Da treffen also zwei Protas aufeinander, die beide mit Vorurteilen und dem, was andere über sie zu wissen meinen, umgehen müssen. Die Autorin hat das hier meiner Meinung nach perfekt ergänzt und toll geschrieben. Die Geschichte entwickelt sich langsam, ohne dabei langweilig zu werden und ich habe jede Seite genossen. Nun ist meine Neugier geweckt, wie Darcys Freundinnen wohl ihren Bad Bachelor erlegen werden...