Schwieriger Anfang, schönes Ende

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Allein die Tatsache, dass ich über 2 Monate an diesem Buch gelesen habe (bzw. eine 2-monatige Lesepause hatte) scheint wohl deutlich zu machen, dass mich das Buch nicht vollkommen überzeugen konnte. Dabei war es aber auch nicht wirklich schlecht, im Gegenteil, schlussendlich fand ich es sogar ganz gut.

Die Idee, die Geschichte parallel sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart zu erzählen, gefiel mir sehr gut. Auch, dass beide Schauspieler (geworden) sind, war ein interessanter Faktor und brachte Spannung in die Geschichte.
Allerdings haben mich die zeitlichen Wechsel beim Lesen stark gestört, denn entgegen meinen Erwartungen haben sie nicht dafür gesorgt, dass ich unbedingt weiterlesen wollte, sondern ich war irgendwann einfach nur noch frustriert, weil es immer einen Wechsel gab, wenn es gerade spannend wurde. Vielleicht wäre für die Geschichte eine chronologische Erzählweise besser gewesen. So habe ich nach ca. 200 Seiten eine Pause eingelegt, die immer länger und länger wurde, weil ich nicht den Elan hatte, mich noch mal rein zu lesen.

Ich hatte zu Beginn starke Probleme mit Cassandra. Hauptsächlich lag das an zwei Gründen: Erstens ging mir auf die Nerven, dass sie ständig nur daran gedacht hat, wie scharf Ethan ist und dass sie ihre Jungfräulichkeit verlieren will. Das kam mir sehr übertrieben vor und wirkte unsympathisch. Und zweitens fand ich nicht in Ordnung, wie sie mit Ethan umgegangen ist. Ich versuch das mal zu erklären: Schon zu Beginn des Buches, als Vergangenheits-Cassie den Vergangenheits-Ethan kennen lernt, wird dem Leser sofort klar, dass Ethan starke Probleme mit sozialen Kontakten hat. Er warnt sie auch mehrmals davor, sich mit ihm anzufreunden, und beweist mehrmals, wie gemein er sein kann. Dann springt die Geschichte zur Gegenwarts-Cassie, die verbittert und verletzt ist und für den Gegenwarts-Ethan, der sich eindeutig gewandelt hat, kein einziges nettes Wort übrig hat. Und ich dachte die ganze Zeit: "Mädel, er hat dich so oft gewarnt und seine Probleme waren so eindeutig, du bist doch selber Schuld!" und "Er ist so nett und hat sich so sehr verändert, gib ihm doch wenigstens eine Chance!"

Ethan mochte ich sofort - sowohl in der Vergangenheit, als unsicheres und an sich selbst zweifelndes Elend, als auch in der Gegenwart, als reumütiger und liebevoller junger Mann, der um seine verflossene Liebe kämpft. Da Cassie in der Gegenwart so gemein zu ihm war, konnte ich zu ihr keine richtige Verbindung aufbauen.

Nachdem ich mich aufgerafft und weitergelesen hatte, wurde es deutlich besser. Mit voranschreitender Annäherung der beiden Protagonisten kam mehr Spannung und Herzschmerz in die Geschichte, sodass es mich am Ende doch noch fesselte. Und als Gegenwarts-Cassie endlich weich wurde und nicht mehr so ablehnend zu Ethan war, hat sie noch ein paar Pluspunkte gut gemacht. Daher konnte mich die Liebesgeschichte am Ende doch noch überzeugen, sodass ich unbedingt wissen will, wie es weitergeht und was damals noch alles zwischen den beiden passiert ist.

Fazit:
Trotz starker Probleme, die ich am Anfang mit den zeitlichen Wechseln und der Protagonistin hatte, konnte mich die Geschichte am Ende doch noch überzeugen. Das Durchhalten hat sich gelohnt und ich kann das Buch durchaus empfehlen. Vom Hocker reißen konnte mich die Geschichte allerdings nicht - vielleicht schafft das ja der zweite Band.
4 Sterne von mir.