Sehr unschlüssig-Schöne Szenerie, ausbaufähige Figuren, langatmiges Hin- und Her

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ayleen256 Avatar

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Cassandra und Ethan verfolgen ihren Traum vom großen Broadway Erfolg. Die beiden nehmen an dem Aufnahmetest einer renommierten Schauspielschule teil, bei dem sie gemeinsam eine Szene spielen. Ihre enge Verbindung bleibt nicht verborgen und so sichern sich beide einen Platz in der Schule und vor allem auf der Bühne. Während dort ihre Beziehung ungeahnt intensiv ist, herrscht außerhalb des Theaters Streit. Sie werden für eine bekannte Liebesgeschichte gecastet, und das nicht nur einmal. Als ihre Beziehung kippt, scheint alles vorbei - aber man sieht sich im Leben immer zweimal...

Die Geschichte der beiden spielt abwechselnd in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Bereits am Anfang weiß man, dass die Beziehung zwischen Cassandra und Ethan zerbrochen ist, wenn auch die Gründe dafür unklar sind. Der Plot startet mit der Aufnahmeprüfung in der Schauspielakademie. Die Kulisse fand ich gut - mal was anderes - und damit hat mich die Erzählung von Anfang an begeistert. Vor allem Ethan bleibt unnahbar in den Anfängen, was mir gut gefallen hat. Ein wenig Highschool-Atmosphäre hat die Erzählung aus der Vergangenheit. Cassy und Ethan sind beide ins Schauspiel vernarrt - sie haben die Ehre das wohl am meisten aufgeführte Liebespaar zu spielen: Romeo und Julia. Ihre Zuneigung zueinander macht es ihnen leicht, Lehrer und Experten von sich zu überzeugen. Ein wenig Over-the-Top ist ihre plötzliche Verbindung, aber auch passend zum Rest der Schilderungen.

Nach dem überraschenden Anfang, bewegt sich die Beziehung der beiden im Kreis, immer einen Schritt nach vorne und 2 zurück - etwas langatmig meiner Meinung nach. Dies wird in der Gegenwart auf die Spitze getrieben, indem sich die beiden bei einem aktuellen Stück wieder näher kommen. Die beiden Protagonisten werden mit der Zeit etwas arg überzogen dargestellt - die sexuell frustrierte Jungfrau, die sich in den "Bad Romeo" verliebt, der aber eigentlich alles daran setzt, Cassy nicht zu verletzen und sich lieber in Keuschheit und Abstand übt, weil sie ihm so wichtig ist.

Leisa Rayvens Schreibstil ist locker flockig, sie schafft es emotional zu schreiben, die Bühnensprache mit einfließen zu lassen, oder krass im Kontrast eine auffallendere Umgangssprache zu benutzen. Damit ist der Sprachstil überraschend leicht und abwechslungsreich. Die Geschichte endet ziemlich abrupt, es ist klar, dass eine Hälfte der Geschichte fehlt, die erst im 2. Band geschildert werden wird. Generell kommen die Schilderungen aus der Gegenwart sehr kurz und sind recht platt - die Rückblicke haben mich komischerweise wesentlich mehr gefesselt. Enttäuschend fand ich das Korrektorat, falls es überhaupt eins gegeben hat. In dem E-Book Test waren so viele auffällige Fehler, die bei einem Korrektorat hätten auffallen müssen.

New Adult in einer ungewöhnlichen Szenerie - College meets Theater mit ausbaufähigen Charakteren. Nach einem starken Beginn lässt dieser Part leider nach. Ich lande bei unschlüssigen 3 bis 4 Sternen.