Alles ist etwas anders - auf der Insel der Zeit

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yvoschu Avatar

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Paula, ein 10 jähriges Mädchen, eben noch frustriert, weil sie ja nur "die Kleine" ist und noch nicht so viel darf wie ihre Brüder, strandet beim unerlaubten Kite-Surfen auf der Insel Chronossos. Dort lernt sie die verrückte Oma kennen. Vereint diese doch gleich mehrere Persönlichkeiten in einer. Und überhaupt ist die Insel irgendwie sehr speziell. Alles dreht sich um die Zeit, wie der Name ja schon vermuten lässt. Auch will die Insel nicht gefunden werden und macht lieber mal einen "Zeitsprung", um unerwünschten Besuchern zu entgehen und in eine andere Richtung weiter zu ziehen. Das macht es natürlich für Paula nicht gerade einfach, wieder zurück zu ihrer Familie zu kommen. Sie findet aber Freunde und Helfer auf der Insel, die sie bei diesem Abenteuer unterstützen.

Baddabamba, ein liebenswerter, aber auch geheimnisvoller Gorilla lehrt sie viele wichtige Dinge. Unter anderem auch, dass es ein "ich kann das nicht" nicht geben sollte oder auch, dass man Gewalt nicht mit Gewalt beenden kann. So findet man in der Geschichte viele wertvolle Botschaften, was ich ganz besonders schön finde. Anna Bella, die coole Sau, zeigt ihr aber auch die Seite des Lebens, in der man einfach Spaß haben darf und tanzen und lachen darf. Die verrückte Oma selbst, hat ja wie bereits erwähnt viele verschiedene Gesichter. Mal klug, mal stark, mal traurig, mal lieb... in allen Versionen vermittelt auch sie der "kleinen" Paula viele Weisheiten, bringt aber auch einfach verrückte Ideen und Spaß ins Inselleben.

Insgesamt eine irre Phantasie, diese ganze Geschichte. Bewundernswert, wie man sich solch eine Welt ausdenken kann. Auch die ganzen kleinen Feinheiten, wie die Namensgebungen und die irrwitzigen Kreaturen, die es auf der Insel gibt, sind wirklich toll.

Aus irgendeinem Grund konnte mich das Buch im ersten Teil nicht so richtig in seinen Bann ziehen. Fast schon zu verrückt war mir die Oma, fast schon zu cool die Sau (auch sprachlich war das für mich teilweise etwas an der Grenze).

Im zweiten Teil des Buches wird es wirklich abenteuerlich. Die Reise quer über und durch die Insel beginnt, denn Paula muss zum Uhrzeitsee, um wieder in ihre Welt zurückkehren zu können. Allerdings gibt es auch noch ganz böse Bösewichte auf der Insel, die Hubbanesen. Die sind ehrlich gesagt auch sehr speziell und wirklich ganz schön fies. Selbst der starke und weise Baddabamba kommt da an seine Grenzen. In dem Teil wurde es dann sehr spannend und ich konnte das Buch nicht mehr weglegen. Meine 8 jährigen hätte ich das aber, glaube ich, noch nicht vorlesen können. Das wäre für sie zu brutal gewesen, wie die Hubbanesen mit dem Gorilla umgehen, den man im ersten Teil einfach auch schon ins Herz geschlossen hat.

Ein solches Buch habe ich, ehrlich gesagt noch nicht gelesen. Eine tolle Phanstasie, viele tolle Ideen, für mich persönlich nur leider nicht so ganz rund. Zu überzogen kommen mir manche Dinge vor, wie manchmal die verrücke Oma oder die coole Sau, aber auch die mächtig bösen Hubbanesen. Aus diesem Grund gibt es einen Stern Abzug von mir. Vermutlich ist dies einfach Geschmackssache und man muss sich selbst davon ein Bild machen, ob einem dieser Stil dann liegt und gefällt. Bin gespannt, was meine 10 jährige sagt, wenn sie es gelesen hat. Die 8 jährige bekommt es auf jeden Fall noch nicht!