Der Tote in der Bettenabteilung

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emma winter Avatar

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Was für eine außergewöhnliche Leseprobe. Ich habe hier bei vorablesen.de schon so viele tolle Bücher entdeckt, die mir in der Buchhandlung entgangen wären. Dies könnte ein weiteres Sahnestückchen sein.

Sowohl inhaltlich als auch vom Schreibstil absolut ungewöhnlich. Da wird Sydney als kleines Mädchen eingeführt, mittels einer Loriot würdigen Szene im Kaufhaus, um dann - unterbrochen durch die Stellungnahme eines Toten - als 47jährige in dritten Kapitel wieder aufzutauchen. Offenbar ist an irgendeinem ihrer Geburtstage etwas ziemlich Schlimmes geschehen, was diesen Tag Jahr für Jahr bestimmt.
Der Hauptcharakter ist sofort sympathisch und es ist bereits soviel Spannung aufgebaut worden, dass man unbedingt weiterlesen möchte.

Dann kommt der Text komplett ohne wörtliche Rede und Inquit-Formel aus. Das ist natürlich gewöhnungsbedürftig, aber auch nicht neu. Diese Art des Schreibens macht den Text unheimlich schnell. Gerade spritzige Dialoge profitieren davon.

Das Cover läßt keine Rückschlüsse auf den den Inhalt zu. Die Häuser sind vermutlich St. Ives, das Ziel von Sydneys Reise. Die roten Dächer sind möglicherweise ein Hinweis auf ihre (angedeuteten) Selbstmordgedanken. Der Titel macht neugierig. Ähnlich wie im Frühjahr "Pandatage". Man fragt sich: Was steckt dahinter?

Jedenfalls interessiert mich die Geschichte sehr, sehr, sehr. Über ein Rezensionsexemplar würde ich mich riesig freuen.