Kaleidoskop des Lebens

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
emmmbeee Avatar

Von

Als Sidney Smith nach langer Zeit nach St. Ives zurückkehrt, ist sie nicht nur 47 Jahre alt geworden, sondern bewegt sich auch als Freerunnerin durch die Gegend. Dabei begegnet sie einer Reihe von originellen Menschen, allesamt ungewöhnliche Exemplare. Doch was ist schon normal? Wer entscheidet, was sinnvoll ist und was nicht?
In St. Ives an der See herrscht ein raues Klima, und die Menschen gehören nicht zur leichtfertigen Sorte. Im Hintergrund tut sich einiges, das nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Es ist nichts wahnsinnig Weltbewegendes, Großes, aber hinterher hat sich jedes Mal etwas geändert.
Der Roman liest sich wie ein Kaleidoskop des Lebens, der Menschentypen, der Liebe. Mir scheint, als habe sich die Autorin an die Tastatur gesetzt, einem roten Faden folgend, aber offen für spontane Einfälle. Manchmal wird auch einem Tier, etwa den Gedanken eines Hundes, das Wort verliehen.
Im Lauf der Handlung erfolgen so viele Sprünge zwischen den Personen und den Zeitebenen, dass es mir schwerfiel, ein längeres Stück dran zu bleiben. Immer wieder musste ich weiter vorne nachzuschauen, wer das jetzt wieder ist, besonders im ersten Teil. Im zweiten wurde allmählich alles klarer.
Sehr lebendig und farbig sind die Personen geschildert. Der seltsame Buchhändler etwa ist sehr gut skizziert, um nur ein Beispiel herauszugreifen. Die Protagonistin Sydney Smith ist Zeichnerin, und manche Szenen des Romans kommen mir wie Zeichnungen vor, die der Leser zu einem Ganzen ordnen soll. Das jedoch fiel mir über weite Strecken schwer.
Daneben ist das Buch in einer sehr lebensnahen Sprache, einem süffiger Schreibstil, in einer temporeichen Handlung geschrieben. Das Buch entließ mich nachdenklich.