Diese unglaubliche Wut

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owenmeany Avatar

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Der hochwertige Schutzumschlag von edler Haptik mit den changierenden Farben verspricht bereits ein besonders ästhetisches Leseerlebnis, wie es ja auch dem Thema Ballett entspricht.

Der Anfang ging mir aber dann doch ein bisschen hopplahopp mit diesem plötzlichen Sinneswandel bei April, als die entschiedene Verachtung des Tanzens übergeht in einen unbändigen Ehrgeiz gegen alle Widerstände. Da brauchte die Autorin wohl einen schnellen Einstieg in medias res und wollte sich nicht lange mit Vorgeplänkel aufhalten.

Insider werden sich bestimmt über die vielen Fachausdrücke freuen, als Laie lernt man einiges über die Ausbildung an einer Ballettschule und darüber, wie intensiv sich selbst Begabte das erarbeiten müssen, was für die Zuschauer im Ernstfall dann federleicht aussieht. Für alle Leser interessant ist die psychologische Entwicklung der Protagonistin und die Beziehung zwischen den beteiligten Personen: einerseits der destruktive Konkurrenzdruck, andererseits die sich anbahnenden Freundschaften und die damit verbundene gegenseitige Unterstützung. All das stellt die Autorin überzeugend und spannend dar, besonders als das Ganze noch in beinahe kriminelle Verwicklungen mündet.

Dabei reißt sie eine Vielzahl an ungeklärten Fragen an, z. B. Raoul betreffend, sodass man dem Folgeband auch schon mit Vorfreude entgegensehen kann.