Bitterböse und tragikomisch

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tardisgirl Avatar

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Ach Walter! Die Hauptfigur dieser Geschichte kommt nicht allzugut weg - unselbständig hat er sich im Grunde sein ganzes Leben lang darauf verlassen können, dass seine Frau Barbara zu Hause alles managt und gleichzeitig wusste er eigentlich nicht wirklich was sie alles tut. Als Barbara dann plötzlich stürzt und wochenlang im Bett bleiben muss, ist Walter erstmal auf sich alleine gestellt- denn wie geht das dich gleich mit dem Kaffee kochen?

Bei der Umschlaggestaltung bin ich mir nicht sicher, ob sie wirklich zum Buch passt, es könnte auch eine Krimikomödie sein. Mir gefällt er zwar, aber es könnte etwas in die Irre führen...

Dies ist mein erstes Bronsky Buch, daher fehlt mir der Vergleich, um eine mögliche Entwicklung der Autorin beurteilen zu können, aber der Schreibstil gefällt mir, es liest sich flüssig und erinnert mich an einen anderen Autor mit einem grimmigen Senioren... sobald mir der einfällt, werde ich das ergänzen. Sie hat einen Erzähler gewählt, der trotzdem er kein ich-Erzähler ist, nur Walters Perspektive kennt und das ist interessant zu lesen.

Die Geschichte selbst ist irgendwie tragisch, irgendwie komisch und obwohl Walter zumindest anfänglich alles andere als eine sympathische Hauptfigur ist, gewinnt man ihn während seiner Entwicklung doch irgendwie lieb - er versucht es ja wirklich und zugleich lernt er seine Frau nicht nur mehr zu schätzen sondern auch besser kennen und verliebt sich neu in sie.

Für mich ein rundherum gelungenes Buch, auch obwohl das Cover ein anderes verspricht;) Für mich wäre es noch eine gute Ergänzung gewesen, wenn einige der Rezepte im Anhang wären, denn beim Lesen des Buches hatte ich definitiv auch Appetit auf die Leckereien!