Die ungeschönte Wahrheit

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biest Avatar

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"Nun war alles anders. Er musste nun Barbara sein, für sich und für Barbara."

Meine Meinung:

Die Leseprobe hat mich schon zutiefst begeistert und der Rest des Buches war ebenfalls wie erhofft sehr amüsant, traurig und an einigen Stellen auch schockierend zugleich.

Walter, die Hauptfigur, ist ein typischer Mann vom alten Schlag. Frauen gehören hinter den Herd, Hausarbeit ist Frauensache und der Mann verdient das Geld. Dementsprechend ist er dann auch böse auf die Nase gefallen, als seine Frau morgens einfach nicht mehr aufgestanden ist. Das fing beim Kaffeekochen an und hörte nirgends mehr auf. Trotzdem habe ich Walter sofort ins Herz geschlossen. Seine grummelige und hilflose Art macht ihn auf der anderen Seite schon wieder sympathisch. Ich glaube im tiefsten Inneren wollte er doch immer nur das Beste für seine Familie. Die Entwicklung die er durchgemacht hat, auch wenn er sich lange dagegen gesträubt hat, war sehr schön beschrieben.

Das Ende der Story hatte ich mir eigentlich anders gewünscht, bzw. vorgestellt. Als ich das Buch zuklappte, war ich leicht enttäuscht. Im Nachhinein, nachdem ich alles hab sacken lassen, finde ich den Schluss eigentlich ganz in Ordnung.
Die Story war sehr authentisch und bildhaft dargestellt. Die Beschreibungen teils herrlich komisch und die Dialoge zum wegschmeißen.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er ließ sich locker und flüssig lesen. Das Cover sowie den Titel hätte man einfach nicht besser wählen können.

Fazit:

Ich hab mich köstlich amüsiert. Kann dieses Buch jedem empfehlen, der gerne liest. Ganz besonders möchte ich es aber der Männerwelt ans Herz legen, besonders denen, die so denken wie Walter. Vielleicht ist da ja noch was zu retten.