Herrlich

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savashanim Avatar

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Dreißig Jahre lang lief das Leben für Walter und Barbara glatt, sie kümmert sich um den Haushalt und er hält sich raus. Doch eines Tages steht Barbara nicht mehr auf. Sie ist nicht gestorben, sie ist einfach nicht mehr gesund. Von da an muss Walter, der bisher noch nicht einmal Kaffee gekocht hat, sich um alles kümmern. Das ist zum Teil schreiend komisch, die Absurdität der Situation, wie dieser Mann sich in seinem neuen Leben zurecht finden muss, wird von der Autorin herrlich erzählt. Dabei bleibt er nicht lange allein, er schließt erstaunliche Freundschaften und entwickelt ungeahnte Talente.
Im Laufe der Erzählung lernen wir Walter und seine Familie immer besser kennen und so manches erklärt sich mit der Zeit.
Alina Bronskys Charaktere sind auf den ersten Blick eher spröde, unzugänglich und unfreundlich. Doch natürlich stecken immer Erfahrungen und Gefühle dahinter, die sich erst mit dem näheren Kennenlernen der Figuren offenbaren. Und in der Regel gewinnt man sie am Ende doch lieb, mit all ihren Verletzlichkeiten, Schwächen und Kuriositäten.
Wer dachte, "Der Zopf meiner Großmutter" kann nicht noch besser werden, wird hier eines Besseren belehrt. Ich habe das Buch verschlungen und habe mich köstlich amüsiert.