Sehr authentisch!

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lesemiri Avatar

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Herr Schmidt ist ein Mann der alten Schule. Seine Frau Barbara sorgt Zuhause schon für ihn, solange sie sich kennen. Sich selbst einen Kaffee kochen? Schon mit dem Standort des Kaffeepulvers und der Kaffeefilter ist Herr Schmidt überfordert.
Doch eines Morgens ist alles anders. Kein Kaffeeduft, der ihn im Bett nach dem Augen öffnen umgibt.
Von diesem Tag an ändert sich für Herrn Schmidt so einiges. Barbara kann fast nur noch liegen. Er ist gezwungen, selbst für Verpflegung und Haushalt zu sorgen. Eine unüberschaubar scheinende Aufgabe wird zum neuen Lebensinhalt und lässt Herrn Schmidt so manches überdenken.

An diesem Roman hat mich die Authentizität der Geschichte gefesselt. Herr Schmidt ist mir persönlich sehr unsympathisch erschienen, und trotzdem, was ich wirklich eine Kunst der Autorin finde, habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Mit und mit wurde meine Distanz zu Herrn Schmidt geringer, aber bis zum Schluss blieb so vieles ungesagt und seine Verhaltensweisen waren für mich so veraltet und unangenehm. Das klingt jetzt negativ, aber in diesem Kontext der Geschichte war es für mich wie gesagt sehr authentisch und ich bewundere, dass eine recht junge Autorin so glaubhaft aus Sicht eines alten Mannes schreiben kann, dass mir Herr Schmidt förmlich gegenüber saß.
Tief in die Charaktere oder die Umgebung steigt man nicht ein, was aber so einfach zum Buch und zur Weltanschauung des Protagonisten passt.

Von mir gibt es vier Sterne und eine Leseempfehlung!