Unbeschreiblich amüsant

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Die Barbara steht nicht auf, ist nur ein wenig müde, und Herr Schmidt, Walter, hat ein Problem. Denn die Aufgabenverteilung in 52 Ehejahren war immer klar. Barbara war zuständig für die Kinder, die Küche und knüpfte die Kontakte zur Außenwelt. Er, der Geldverdiener, suchte lediglich jeden Donnerstag seinen Stammtisch in der Gaststätte auf, wobei sich die Gespräche nur um Schäferhunde, Bowling und Obstbaumschnitt drehten. Walter scheitert bereits beim ersten Kaffeekochen ohne Barbara. Aber es hilft nichts, er muss ran, denn sie bleibt liegen. So holt er sich Hilfe von außen. Beim gelangweilten Zappen durch die Fernsehkanäle stößt er auf die Kochshow von Medinski. Was der kann, kann ich auch, denkt Walter und beginnt zu kochen. Tipps zum Backen gibt ihm das dicke Mädchen aus der Bäckerei, die er bei seinen täglichen Runden mit Schäferhund Helmut aufsucht. Nebenbei bemerkt eine Schande seiner Rasse, weil er jeden freundlich und schwanzwedelnd begrüßt, anstatt knurrend verprellt. Er stößt bei seinen Recherchen im Internet erstaunt darauf, dass Barbara ein Facebook-Konto führt, dass ihm nun dazu dient Fragen zu Medinski's Kochkünsten zu stellen, die sogar erstaunlicherweise beantwortet werden. Und so ist Herr Schmidt alsbald kaum wiederzuerkennen.
Unbeschreiblich amüsant wird seziert, wie der alte weiße Mann zum Umdenken gezwungen wird. Gleichzeitig entlarvt der Roman Herrn Schmidt als Alltagsrassisten und intoleranten Dickschädel. Trotz des eigentlich schweren Kernthemas um Barbara's Krankheit, die nicht näher diagnostiziert wird, und ihrer Bettlägerigkeit, ein schwarzhumoriges Buch