Unterhaltsam und berührend

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rinoa Avatar

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Barbara und Walter Schmidt sind seit über 50 Jahren verheiratet und die Rollen waren immer klar verteilt: Herr Schmidt hat gearbeitet und das Geld ins Haus gebracht, Barbara war für Haushalt, Kochen und Kindererziehung zuständig. Doch eines morgens kann Barbara nicht mehr aufstehen und plötzlich muss sich Herr Schmidt um alles kümmern…

Schon nach den ersten paar Zeilen war ich total drin in der Geschichte und hätte das Buch am liebsten in einem Rutsch durchgelesen. Es gibt keine Kapitel, nur Absätze und alles ist aus (der zugegebenermaßen doch recht beschränkten) Sicht von Herrn Schmidt geschrieben (der auch immer so genannt wird), allerdings mit einer gewissen Distanz.

Herr Schmidt ist wirklich ein Grantler und ich schwankte ständig zwischen Fassungslosigkeit und Kopfschütteln, musste auf der anderen Seite aber auch immer wieder schmunzeln, weil die Autorin es schafft, selbst die größten potenziellen Aufreger total unterhaltsam und mit einer gewissen Leichtigkeit darzustellen.

Ich konnte mir Herrn Schmidt wirklich bildlich vorstellen und auch wenn einiges überspitzt wirkt, gibt es sicher Ehen, in denen es genauso läuft.
Und offensichtlich hat Barbara sich sogar so etwas wie ein eigenes, erfülltes Leben neben ihrem Mann aufgebaut, was ich irgendwie tröstlich fand. Überhaupt hat „Barbara stirbt nicht“ mich auch sehr berührt, womit ich gar nicht so wirklich gerechnet hatte. Auf jeden Fall hat es mich auch nach Abschluss der Lektüre noch eine Weile beschäftigt und nachgewirkt, was mir nicht so oft passiert.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses außergewöhnliche Buch!