Zwischen zwei Welten klug reflektiert

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vikilotta Avatar

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Schon das Buchcover strahlt mit seinem warmen Farben eine einladende und zugleich persönliche Atmosphäre aus, die den kulturellen und familiären Ansatz des Buches perfekt ergänzt. Das Mädchen mit den neugierigen Augen und zurückhaltendem Lächeln weckt sofort die Frage, welche Geschichte sie zu erzählen hat. Ihr Aussehen, ihre Kleidung und die Art der Fotografie lassen mich vermuten, dass dieses mittlerweile erwachsene Mädchen etwa zur selben Zeit Kind gewesen sein muss wie ich, was bei mir eine zusätzliche Neugier aufkommen und Verbindung zur Geschichte schaffen lässt. Der Titel „Barfuß in Tetas Garten“ weckt zudem die Assoziation von Erinnerungen, Heimat und Verbundenheit. Es wird deutlich, dass die Geschichte nicht nur eine persönliche, sondern auch eine universelle Komponente besitzt, die von Identität, Wurzeln und kulturellem Austausch handelt. Die Kombination aus Foto und Titel macht neugierig darauf, welche Geschichten sich hinter der Verbindung von Berlin und dem Libanon verbergen.

Bereits die Leseprobe zeigt Aline Abbouds Fähigkeit, persönliche Erfahrungen und gesellschaftliche Themen klug zu reflektieren und in einem sehr zugänglichen Sprachstil darzustellen. Ihr Stil ist eindringlich und vermittelt authentisch ihre Gedanken und Erlebnisse als Tochter einer Ost-Berlinerin und eines Libanesen. Besonders gelungen finde ich, wie sie Themen wie Vorurteile und Identität im Rahmen eigener Erlebnisse aus ihrer "kindlichen" Sicht behandelt, diese aber auch restrospektiv als mittlerweile erwachsene Autorin noch einmal aufgreift und in einen Gesamtzusammenhang einordnet.

Hinter der ersten Leseprobe lässt sich eine vielschichtige Geschichte vermuten, die sicherlich nicht nur von Familie und Identität handelt, sondern auch die Resilienz und Stärke einer Person beleuchtet, die zwischen zwei Kulturen ihren eigenen Weg gefunden hat. Es scheint, dass das Buch versucht eine Brücke zwischen zwei Welten zu schlagen, die oft von Vorurteilen und Stereotypen geprägt sind. Ich würde das Buch gerne weiterlesen, um mehr über Abbouds Perspektiven auf Herkunft und Zugehörigkeit zu erfahren sowie tiefer in ihre persönlichen Geschichte einzutauchen.