Sommer im Libanon

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len.ja Avatar

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Aline Abbouds "Barfuß in Tetas Garten" ist eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit Herkunft, Identität und Erinnerungen an das eigene Aufwachsen.

Die Autorin beschreibt ihre Kindheit und Jugend zwischen Deutschland und dem Libanon, wobei sie besonders die Zeit in Jbeil, dem Heimatort ihrer Großeltern, in den Mittelpunkt stellt. Ihre sommerlichen Aufenthalte im Haus der Großeltern werden zu einem Ort, an dem sie den libanesischen Part ihrer Identität entfaltet.

Abbouds Schreibstil ist klar, flüssig und gut lesbar, beinahe zu glatt an manchen Stellen. Das Buch besteht zu großen Teilen aus Familienerinnerungen. Erzählt wird meist ruhig und unaufgeregt, aber durchaus interessant.

Ein zentrales Thema des Buches ist die Liebe der Autorin zum libanesischen Essen, das in vielen Passagen ausführlich beschrieben wird. Die kulinarischen Traditionen des Libanon sind nicht nur ein wiederkehrendes Motiv, sondern auch ein Symbol für die Verbundenheit mit dem Land und der Familie.

Ein unterhaltsames Buch, das uns teilweise das Leben im Libanon näher bringt, aber vor allem beleuchtet, dass die Gedanken und Gefühle vieler Familien in Deutschland zugleich noch bei ihren Familien andernorts sind.