Neue Perspektiven

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
leserinlu Avatar

Von

In „Barfuß in Tetas Garten“ erzählen Aline Abboud und Nana Heymann von Alines Aufwachsen in zwei Heimaten: Berlin, wo sie lebt und aufgewachsen ist und Jbeil im Libanon, ihrem Sehnsuchts- und Wohlfühlort, wo sie fast jede Sommerferien verbracht hat. Aline Abboud, bekannt als Journalistin und Moderatorin, erzählt von ihrer Kindheit und Jugend zwischen zwei Kulturen. Vor allem möchte sie dabei die verschiedenen Facetten des Libanons beleuchten, da viele Menschen ihn nur aus Negativschlagzeilen in den Nachrichten kennen.

Das Buch ist anekdotisch und locker geschrieben, was es leicht und unterhaltsam macht, gleichzeitig aber auch tiefgründige Themen anspricht: das Gefühl, in den Sommerferien nach Hause zu fahren und sofort dazuzugehören, die Schönheit des Libanons, aber auch Armut, Krieg und das Leben in einem Land voller Kontraste und Gefahren. Besonders spannend fand ich, wie Abboud beschreibt, was es bedeutet, mit zwei Heimaten aufzuwachsen und was das für ihre Identität und ihre Familie bedeutet.

Die vielen persönlichen Geschichten und Erinnerungen machen das Buch lebendig und abwechslungsreich – von den Gerüchen der Küche über das Chaos großer Familienfeste bis hin zu den schwierigen politischen Realitäten. Allerdings fand ich die Sprache manchmal etwas zu salopp, sodass ich über Formulierungen gestolpert bin.

„Barfuß in Tetas Garten“ ist eine liebevolle Hommage an den Libanon und an die Kraft der Familie, die Brücken zwischen Kulturen baut. Es weckt die Lust, das Land mit seinen Gegensätzen zu entdecken und mehr über die Geschichten hinter den Bildern zu erfahren, die wir aus den Nachrichten kennen.