Barrakuda...

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kainundabel Avatar

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..., auch Pfeilhecht genannt, dessen größere Exemplare auch dem Menschen gefährlich werden können. Daniel Kelly, auch Danny, Dan, Psycho Kelly, Barrakuda genannt, auch er pfeilschnell im Wasser: der Schnellste, der Stärkste, der Beste will er sein. Zuvor ermöglicht ihm ein Stipendium den Besuch der Eliteschule, die sein Schwimmtalent fördern soll. Die Welt, auf die er trifft, ist nicht seine. Er hat es mit eingebildeten Schnösel reicher Eltern zu tun, die ihn belächeln, mobben, tyrannisieren. Dans Ziel bleiben die Olympischen Spiele in Sydney. Aber es kommt alles ganz anders... Die Form von aktueller Handlung und Rückblicken auf verschiedene Zeitebenen verlangt dem Leser Konzentration ab. Dans persönliche Zerrissenheit, seine zwiespältigen familiären Gefühle und seine Homosexualität ziehen sich durch den gesamten Roman und sind oft geprägt von knallharter und schonungsloser Offenheit und Wortwahl. Dabei spielt das Element Wasser immer eine begleitende Rolle, als Metapher, als Synonym. Allerdings ist das zugleich ein Manko des Romans: 468 Seiten sind zu viel, eine kompaktere Erzählweise, weniger Wiederholungen und das komplette Streichen (überflüssiger) Passagen hätten der Handlung gut getan. Da wird permanent ein- und ausgeatmet, das Wasser zerschnitten und gewagte Satz- und Wortkonstruktionen bemüht, die literarisch anspruchsvoll sein sollen, aber banal wie in einem Trivialroman wirken. Das alles hemmt den Lesefluss ungemein und stellte meine grundsätzlich vorhandene Geduld auf eine harte Probe. Fazit: Ein Buch, das man lesen kann (wenn man nichts Besseres zur Hand hat), aber nicht lesen muss - man versäumt nichts!