Luc Verlains persönlichster Fall

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bellis-perennis Avatar

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Dieser, nunmehr vierte Fall für Luc Verlain beginnt gleich einmal dramatisch: Ein kleiner Junge findet am Strand ein Päckchen mit einem weißen Pulver. Als davon kostet, fällt er ins Koma. Erraten! Die Ladung enthält hoch konzentriertes Kokain und wird an mehreren Stränden angespült. Noch bevor Luc Verlain sich damit befassen kann, erhält er die mysteriöse Nachricht, Vater einer Tochter zu sein. Er soll nach San Sébastian kommen, da erfahre er Näheres. Auf dem Weg dorthin wird er plötzlich verhaftet und als Verbrecher behandelt. Mithilfe des Kollegen Schneider gelingt ihm zwar die Flucht ins Baskenland, doch ist er ab sofort auf sich allein gestellt, da er in ganz Frankreich wegen Korruption, Drogenhandels und Mord gesucht wird.

Kann es wirklich sein, dass Luc Verlain, der unermüdliche Kämpfer für Recht und Ordnung, die Seiten gewechselt hat? Und warum?

Meine Meinung:

Mit diesem vierten Fall ist Alexander Oetker ein sehr persönlicher Fall für Luc Verlain gelungen. Der Leser ist bis zur letzten Seite im Strudel der Ereignisse gefesselt. Hin und wieder keimt die Befürchtung auf, dass die Vorwürfe korrekt sein müssten.
Dem Autor ist es gelungen, ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel zu inszenieren, das Luc Verlain an den Rand des Wahnsinns treibt und die Leser an der Integrität des Ermittlers zweifeln. Hat er oder hat er nicht? Doch welches Motiv hätte Verlain? Erst nach und nach enthüllt sich das Verwirrspiel.

Der Krimi ist temporeich und zahlreiche Rückblenden sorgen für zusätzliche Spannung. Den Höhepunkt bildet natürlich der Showdown, bei dem der Autor noch einmal alle Register zieht.

Diesmal ist der Schauplatz der Ort San Sébastian im spanischen Baskenland. Wir dürfen mit Luc Verlain nicht nur im Atlantik gegen gigantische Wellen kämpfen, sondern durch verwinkelte Gassen streifen und die baskische Mentalität kennenlernen.

Wer einen actionreichen, manchmal auch brutalen Krimi, in dem auch psychologische Kriegsführung ihren Platz findet, lesen möchte, ist hier richtig.

Fazit:

Diesem temporeichen Krimi, der mit psychologischem Verwirrspiel punktet, gebe ich gerne 5 Sterne.