Rasant und packend

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Rasant und packend

Ein kleiner Junge findet am Strand eine weiße Substanz, glaubt an Süßes und nascht davon. Es fällt ins Koma, denn es handelt sich um reinstes Kokain. Luc Verlain, der gerade selbst Vater wird, will diesen Fall unbedingt aufklären. Da erreicht ihn eine seltsame Nachricht und lockt ihn ins Baskenland. Dort wird er als Mordverdächtiger und Drogenschmuggler verhaftet. Luc flieht und ist ganz auf sich allein gestellt, doch fest entschlossen, die wahren Täter hinter Schloss und Riegel zu bringen …

Die Reihe um Luc Verlain gefiel mir bisher recht gut, doch umgehauen hatte mich keiner der Fälle. Dieser ist wohl Lucs persönlichster Fall und ich habe kaum Pausen machen wollen und können, so spannend und mitreißend fand ich die Story diesmal! Ja, genau so muss ein Krimi sein! Man sagt, aller guten Dinge sind drei, doch in diesem Fall ist es die Nummer vier, die total begeistert und mich endgültig zum Fan der Reihe und des Autors gemacht hat.

Der Fall selbst ist sehr gekonnt angelegt. Die Wendungen und „Überraschungen“ sind in sich stimmig und nicht rein aus der Luft gegriffen. Von langer Hand wurde hier eine Rache geplant, was im wahren Leben wohl seltener der Fall sein dürfte, aber im Krimi einfach genial gemacht ist. So sind auch die Entwicklungen der einzelnen Charaktere sehr gelungen und man erfährt genau so viel aus der Vergangenheit, dass noch genug übrig bleibt, um auch in weiteren Fällen ein paar Überraschungen hervorzaubern zu können. Der Krimi ist super rasant und extrem packend. Der eher ruhige und ziemlich zurückhaltende Luc Verlain wird hier zu einer Art James Bond, der zwischen Frankreich und Spanien agieren muss.

Als roten Faden kann man in Luc Verlains Fällen definitiv Landschaftsbeschreibungen und kulinarische Genüsse sehen. Diese kommen immer wieder vor und lassen den Leser bzw. Hörer kleine gedankliche Reisen und den Wunsch nach einem der Menüs haben. Fast schmeckt man die beschriebenen Speisen auf der Zunge!

Für mich werden mit diesem Band einige Fragen beantwortet, die in den ersten drei Bänden offen geblieben sind. Dennoch ist noch ganz viel Raum für „die Zukunft“. Ich empfinde diesen Band also nicht als „aufräumenden Abschlussband“.

Es wird schwer werden, diesen Fall zu übertrumpfen! Aber wenn Band vier nahe an diese Qualität und Genialität kommt, bin ich schon mehr als zufrieden. „Baskische Tragödie“ bekommt von mir auf alle Fälle begeisterte fünf Sterne! Dass Frank Arnold seinen Job wieder einmal mehr als gut gemacht hat, muss man nicht noch zusätzlich hervorheben. Er ist einfach die Idealbesetzung für diese Krimis!