Schnitzeljagd im Baskenland

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Ich bin ein großer Fan der Luc-Verlaine-Krimis von Alexander Oetker und gerade darum bin ich von diesem 4. Band der Reihe enttäuscht.
Wie gewohnt ist der sympathische Commissaire mit vollem Herzen dabei, als ein kleiner Junge an einem Strand der Aquitaine fatalerweise Kokain für Puderzucker hält und daran nippt. Durch die Reinheit des Stoffes fällt er fast sofort ins Koma. Das Kokain stammt von einem Schiff, das auf hoher See Ladung verloren hat. Ehe Verlain noch richtig in die Verfolgung einsteigen kann, erhält er ein geheimnisvolles Schreiben, wie er es in seinen letzten Fällen schon immer wieder bekommen hat. Er weiß, dass er eine Tochter im spanischen Baskenland , in San Sebastian hat . Diese und ihre Mutter werden bedroht und es scheint, dass dies mit dem verlorenen Kokain zu tun hat.
Doch auf dem Weg dorthin wird er von den eigenen Kollegen aus der Gegend um Biarritz festgenommen und des Mordes beschuldigt. Verlain weiß, dass er seine Unschuld nur selbst beweisen kann, er kann fliehen und muss zugleich unbedingt nach San Sebastian, um seine kleine Familie zuu retten. In einer Art Schnitzeljagd geht es nun hin und her zwischen Frankreich und Spanien, er lernt verschiedene Helfer und Drogenkuriere kennen, aber auch die "guten" Polizisten. Es folgen seitenlange Beschreibungen über die Gegend, wilde Verfolgungsjagden und die Drahtzieher. Dabei stellt Luc fest, dass die Hauptfigur hinter allem ein alter Bekannter ist....
Für mich gab es in diesem Buch schlicht zu wenig echte Handlung, viele Beschreibungen, Kampfszenen, Drogengeschichten. Ich bin ein Fan der Gegend, kenne sogar Biarritz und San Sebastian, also eigentlich ein Heimspiel, aber mir war das zu viel Dramatik um seine Tochter und deren Mutter ohne Emotionen. Wahrscheinlich war es für mich auch eher langweilig, weil ich den Vorgängerband als bisher stärksten der Reihe empfunden habe und solche Drogenthemen ja in vielen Krimis vorkommen. Da ja jetzt das Rätsel um die anonymen Schreiben der letzten Bücher gelöst ist, kann es nächstes Mal ja wieder besser werden mit einem Thema, das aus Lucs ursprünglichem Wirkungskreis stammt und wieder mehr eine Geschichte erzählt.