Erfrischend anders

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adhara Avatar

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Robert Walcher ist mit sich selber im Reinen. Der Journalist, der zufällig über einen suspekten Ordner stolpert, was ihm noch einiges Kopfzerbrechen bereiten wird, hat eine schwierige Kindheit hinter sich. Damit unterscheidet er sich nicht von der Masse jener Ermittler, die derzeit die Krimilandschaft bevölkern. Doch anders als die meisten, dümpelt Walcher nicht mit Dreitagebart im ständigen Alkoholdunst oder schlägt sich mit tiefen Depressionen herum. Genau dieser Ansatz ist es, der Walcher interessant macht und den neuen Roman von Joachim Rangnick erfrischend anders sein lässt.

Die Leseprobe macht umissverständlich klar, dass es sich hier um einen typischen Regionalkrimi handelt. Das bedeutet unter anderem, dass starker Lokalkolorit die Basis für die Geschichte bildet. Ein Umstand, der das Geschehen in die Nachbarschaft rücken lässt, das die Protagonisten menschlich macht und für jene, die genügend Phantasie haben, sich auf das dörfliche Bild einzulassen, einen wunderbaren Lesespass bereit hält. Kann Rangnick diesen Stil, der sich in der Leseprobe abzeichnet, über den ganzen Roman weiterziehen, dürfte er eine treue Fangemeinde um sich scharen.