Noch ein Allgäukrimi

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owenmeany Avatar

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Soll dieser Allgäukrimi etwa ein Abklatsch von den Kluftinger-Romanen sein? Ein bisschen umständlich ist diese Geschichte z.B. mit dem Lottospielen schon, genauso wie die Sprache Rangnicks an sich. Jedenfalls lernt man die Eigenheiten des Hauptdarstellers Walcher in allen Einzelheiten kennen, seine Nahrungsvorlieben, seine Wohnsituation, die Erlebnisse aus seiner Vergangenheit. Das halb verweste Schwein, das Unbekannte in deinen Keller hängten, ruft Bilder aus dem jugoslawischen Krieg an die Oberfläche. Dramaturgisch hätte ich es geschickter gefunden, wenn Rangnick diese Informationen, die für das Verständnis der Zusammenhänge sicherlich notwendig sind, in wörtlicher Rede im Laufe der Handlung entwickeln würde, statt sie wortreich einzuschieben und damit den Erzählfluss zu unterbrechen.

Als Walcher sich auf ein Grundstück und in ein Privathaus treiben lässt zwecks fotografischer Aufnahmen, stolpert er über ein Mordopfer - so ein Zufall aber auch, und nun hat er also noch ein Fotomotiv gefunden. Hölzern ist der Stil, monoton durch Wiederholungen (auf S. 27 dreimal "Wäldchen"). Völlig unverständlich bleibt mir, dass er nach der Entdeckung des Toten buchstäblich nichts unternimmt, außer Beweismittel zu unterschlagen. Alles in allem etwas zäh!