Bauernfängerei im Allgäu

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enzian Avatar

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Der Journalist Robert Walcher lebt in einem kleinen Ort im schönen Allgäu. Ein beschauliches Leben auf dem Land ist das, wie so oft erledigt er Einkäufe im Gemischtwarenladen der Frau Zehner. Die neuesten Informationen gibt es dort gratis dazu.

Wieder zu Hause angelangt, kann er die idyllische Alpenkulisse von seinem liebevoll ausgebauten Bauernhaus aus nicht mehr recht genießen. Aus dem Keller dringt Verwesungsgestank und Walcher ahnt Schlimmes. Er ruft seinen Nachbarn Josef hinzu und beide finden ein totes, verstümmeltes Schwein.

Wenige Tage zuvor hat sich der Journalist an den Bodensee begeben, um seinem Hobby, der Fotografie alter Häuser, nachzugehen. Dort entdeckt er in einer Villa eine männliche Leiche. Daneben findet er einen Ordner mit Unterlagen, dessen Inhalt er mitnimmt. Es handelt sich dabei um ein fragwürdiges Unternehmen, welches mit finanziellen Transaktionen in schwindelerregender Höhe befasst ist und Company heißt.

Wir lernen Walchers Freundin Lisa kennnen, die mit Tochter Irmi auf einen nahe gelegenen Gehöft lebt.

Der Journalist trifft einen der Gründer der Company und wird von diesem mit wichtigen Dokumenten betraut. Darauf haben es auch andere abgesehen. Walcher wird immer weiter und tiefer in den Sog der Company hineingezogen. Auch seine Freundin Lisa gerät in Gefahr. 

 

Joachim Rangnick versteht es meisterhaft, die schöne Landschaft des Allgäu zu beschreiben. Dort ist das Leben noch in Ordnung. Idylle pur, im Dorfladen wird geratscht, ich kann mir einzelne Szenen lebhaft vorstellen. Schmunzeln musste ich über Kater Bärendreck.

Das Buch ist in mehrere, zumeist kurze Kapitel unterteilt, der Schreibstil ist flüssig. Der Autor hat  es verstanden, seine Protagonisten lebendig darzustellen und auf deren Charaktere einzugehen.

Die Schauplätze der Handlungen sind detailliert aufgezeichnet.

Einige Schilderungen sind nicht glaubwürdig und nur schwer nachvollziehbar. Es beginnt damit, dass Walcher in der alten Villa einen Toten findet und nicht die Polizei informiert. Stattdessen nimmt er einen Ordner an sich, was im Grunde genommen Entwendung fremden Eigentums darstellt.

Dann übergibt ein Gründer der Company einem unbekannten Journalisten äußerst wichtige Unterlagen.

Die Company selbst, aus einem kleinen Lotto-Unternehmen entstanden, umfasst wie ein riesiger Krake fast alle Wirtschaftbereiche in der Welt. 

Nicht zuletzt ermittelt Walcher selbst weiter, obwohl ihm klar sein muss, dass er und seine Freundin Lisa sich in höchster Gefahr befinden. Er nimmt das billigend in Kauf und zahlt dafür einen hohen Preis.

Der Autor hat seiner Phantasie  für meinen Geschmack zu großen Raum eingeräumt.