Company

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Die Intimsphäre der Besitzer schöner alter und architektonisch interessanten Häuser, schlichtweg ignorierend, nähert sich Journalist Walcher, hobbymäßig des Öfteren solcher Grundstücke. Sein letzter Ausflug an den Bodensee bringt ihn neben ein paar wunderschönen Fotos des Anwesens, jede Menge Ärger und Unglück ein und nicht allein deshalb, dass er einen Toten ( der vermutliche Hausherr)findet, sondern, wie es so seine Art ist, lässt er einen Leitz-Ordner ,der halb unter der Leiche liegt, mitgehen.

Vier Tage später, hängt in seinem Kellergewölbe ein totes Schwein. Eine Warnung? Er beschließt sich den geklauten Ordner anzusehen und bekommt Einblicke in die weltweit agierende Company. Sozusagen die graue Eminenz der Wirtschaft. Ist dies möglich.

 

Sehr gefallen hat mir Rangnicks Schreibstil, frisch, locker, manchmal leicht zynisch aber immer interessant und teilweise mit der landestypischen Aussprache gespickt. Die Idee einer Wirtschaftsmacht, die sozusagen den Weltmarkt zu 95% regiert und aus einem Lotto-Imperium entstanden ist, war für mich zu phantastisch. Aber das muss man dem Autor lassen, er hat sie konsequent durchgesetzt. Da wird aus dem beschaulichen Allgäu die Hofburg des Verbrechens. Mit diversen auch als Suizid getarnten Morden, mit einer Vielzahl von Killern, Guten wie Bösen, hetzt Walcher durch sein beschauliches Weiler und behält nicht so ganz den Überblick, über die Geschehnisse. Ganz überzeugen konnte mich der Autor diesmal nicht, für mich klang alles irgendwie bemüht und gerade in Bezug auf die mysteriöse Company wenig durchdacht und vor allem erklärt.