Mich fing der Bauer jedenfalls nicht

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cabotcove Avatar

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Der Journalist Robert Walcher fotografiert gern idyllische Orte im Allgäu, möchte einen Bildband der Gegend anlegen und die Neugier führt ihn in eine Villa. Dort findet er einen Toten und einen ominösen Ordner unter diesem, der einer Organisation gehört, die sich die „Company“ nennt. Diese handelt anscheinend mit Firmen, Immobilien und Aktien in einer Höhe, die sich Walcher nicht mal annähernd vorstellen kann.

Sein Fund, den er an sich nimmt, um ihn zu überprüfen, bleibt nicht unentdeckt und Robert findet eine unschöne Überraschung in seinem Keller...

Auch sein Nachbar Josef scheint nicht der zu sein, für den Robert ihn gehalten hat...

 

Robert hat ein Verhältnis mit Lisa und das schon seit Längerem. Sie können nicht wirklich miteinander, aber eben auch nicht ohne einander. Durch seinen Fund wird auch sie in die Sache verstrickt und gerät mit ihrer angenommenen Tochter ebenfalls in Gefahr.

 

**Leise „Kritik“**

Die „Company“ erinnerte mich sofort an „Die Firma“ von John Grisham. Da hätte ich mir etwas mehr Einfallsreichtum des Autors gewünscht... Das ist sicherlich nicht nur mir aufgefallen und das fand ich ein wenig „geklaut“, wenn ich das mal so sagen darf - von daher nicht so wirklich positiv, aber das nur am Rande und das ist ohnehin „meckern auf schon relativ hohem Niveau“, das ist mir klar.

 

Das Buch hätte ich mir im Buchladen nicht mitgenommen, einfach weil das Cover schon so langweilig aussieht und ich den Autor auch nicht kannte. Auch den Titel finde ich jetzt nicht unbedingt ansprechend... Sorry !

 

**Positiv aufgefallen**

sind mir hingegen die kurzen, knackigen Kapitel mit jeweils einer eigenen Überschrift. Das nenne ich mal Liebe zum Detail.

Und auch der Schreibstil von Joachim Rangnick beweist Detailliebe und eine feine Beobachtungsgabe, ohne den Leser zu langweilen oder zu „beschweren“.

 

**Zusammengefasst**

ist zu sagen, dass Rangnick mit nichts Neuem aufwartet. Der Leser weiß rasch, wohin die Geschichte sich entwickelt, was mir ein wenig die Stimmung vermiest hat. Auch bedient sich Rangnick eines eher ruhigeren Stils, was bei mir immer leicht langweilig wird, so dass ich das Buch mehrfach weggelegt habe. Ich habe immer auf die Spannung gewartet, die sich für mich aber leider nicht eingestellt hat.

 

Was das Zwischenmenschliche angeht, war Vieles für mich recht realitätsfern und hätte auch weggelassen werden können in dem Rahmen. Teilweise wirkte mir das Ganze einfach auch zu „gestreckt“, als hätten noch Seiten auf Biegen und Brechen gefüllt werden müssen, um auf eine bestimmte Seitenzahl zu kommen oder Ähnliches. Und das ging mir leider bei mehreren „Szenen“ des Buches so...

**Mein Fazit**

Es gibt - leider für Rangnick - weit bessere deutsche Krimitautoren mit mehr Spannungselementen und überraschenden, fesselnden Wendungen, da kommt der Autor leider nicht mit und daher gut gemeinte zwei Sterne für die Detailliebe und die damit verbundene Mühe. Wer keine rasende Spannung erwartet, wird hier evtl. bedient, aber für mich war das Buch leider nichts. Die Vergleiche mit Wallander, Brunetti und Montalbano laufen für mich leider absolut ins Leere...