Ein Buch, das wohl niemanden kalt lässt

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bea20 Avatar

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Mich hat lange kein Buch mehr so aufgewühlt und emotional berührt wie „Baumschläfer“ von Christian Duda. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, so sehr hat mich das Schicksal des Jungen M. bewegt und auch belastet. Basierend auf einem wahren Fall erzählt der Autor mit fiktiven Textelementen von einem minderjährigen Jungen, dessen alkoholkranker Vater seine Mutter tötet und ihn selbst schwer verletzt und traumatisiert zurücklässt.

Ich habe großen Respekt vor dem Autor Christian Duda und seiner intensiven und eindringlichen Erzählung. Ihm gelingt der Spagat zwischen der Schilderung der harten Fakten eines wahren Falls und Fiktion hervorragend. Gerade durch die eingeflochtenen Dialoge und Gedanken erfährt die Geschichte eine Schwere, die wohl niemanden kalt lässt. Viele Fragen stellen sich am Ende. Wer hat hier versagt? Warum hat niemand hingeguckt und sich gekümmert? Beantworten muss sie jeder für sich. Das Buch ist keines, das man nach der Lektüre gedankenlos ins Bücherregal stellt und dann vergisst. Es wird noch lange nachhallen – auch das intensive Covermotiv und der Buchtitel tragen dazu bei – und auffordern, das Unsichtbare sichtbar zu machen.

Ich hoffe, dass dieses Buch sehr viele Leser findet und kann es aus ganzem Herzen weiterempfehlen.