Erschütternder Roman nach einer wahren Begebenheit

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gisel Avatar

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Ein Roman nach einer wahren Geschichte: Marius, verletzt und blutüberströmt, will Hilfe holen für seine Mutter, getötet von Marius‘ Vater. Nach dem Krankenhaus wird Marius ins Heim gebracht, wo er sich nicht wohl fühlt. Er reißt aus, lebt eine Weile als Obdachloser auf der Straße, bis er in einer kalten Winternacht auf einem Baum schlafend erfriert.

Diese Geschichte nach einer wahren Begebenheit erschüttert, zeigt sie doch, dass unser soziales Netz trotz allem Wohlstand manchmal zu große Maschen hat. Man fühlt mit Marius, erfährt mit ihm sowohl Hilfsbereitschaft wie auch Tritte von Mitmenschen. Trotz allem ist es nicht möglich, diese verletzte Seele eines Jugendlichen zu erreichen, er stirbt eines sehr einsamen Todes. Nicht gefallen hat mir der Schreibstil des Autors, wenn Sätze sich überlagern; dies soll zwar Marius‘ Gedanken widerspiegeln, doch ich finde, dass die Geschichte dadurch eher zerhackt wird. Das ist jedoch Geschmackssache, es wird sicherlich andere Leser geben, denen genau dies zusagt.

Dieses Buch äußert mit der Geschichte jede Menge Sozialkritik. Es liest sich deshalb nicht immer einfach. Dennoch beschäftigt sich das Buch sehr einfühlsam mit Marius‘ Geschichte und seinem unverschuldeten Scheitern im Leben so, dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.