Familiendrama

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schokoflocke Avatar

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„ Die Verzweiflung kommt, wie der erste Schmerz beim Tief Einatmen. Schmerz, Scham, Verzweiflung, der Tod - sie waren längst im Raum und warteten geduldig darauf, von Marius beachtet zu werden. "

Der 14-jährige Marius ist Zeuge, als sein Vater die Mutter ersticht. Auch er wird verletzt, kann aber entkommen und bekommt Hilfe. Seine Wunden heilen, seine Seele nicht… Viele Menschen sorgen sich um Marius, Polizei, Jugendamt und später Sozialamt boten Hilfeleistung an, Marius aber ist nicht bereit die Hilfe anzunehmen…
Diese Geschichte hat mir das Herz gebrochen und noch schlimmer ist es, das sie auf einem realen Fall beruht. Ich hab mich beim lesen immer wieder gefragt was man anders machen könnte, wo genau das System versagt hat. Man hat Marius nicht allein gelassen, es gab Möglichkeiten und Auswege…und doch nimmt die Geschichte kein gutes Ende. Dieses Buch ist wirklich nichts für schwache Nerven und ist schwer verdaulich, aber das Thema und die Authentizität macht es wichtig und ( wie ich finde) lesenswert. Der Schreibstil ist eigen und gewöhnungsbedurftig, mit kurzen, abgehackten Sätzen - ich hab es gemocht, weil die Dynamik mir über den erschütternden Inhalt geholfen hat.
Keine leichte Kost, lohnt sich aber, weil die Geschichte halt noch lange nach.