Interessante Einblicke

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Der Autor konnte gekonnt Gesagtes und gedachte Antworten des Protagonisten trennen, sodass die LeserInnen, obwohl sich der Protagonist innerlich wie äußerlich immer weiter zurückzieht und immer seltener seine Gedanken äußert, durch fettgedruckte Zeilen weiß, wie er geantwortet hätte. Bzw. dies in seinen Gedanken auch macht.
Die LeserInnen werden immer mehr in die Gedankenwelt von Marius hineingezogen. Dabei verändert sich auch der Fokus von Aktivitäten und Geschehnissen von Marius' Umwelt auf sein Innerstes. Währenddessen wird gezeigt wie er sich selbst zunehmend verliert und seine Umgebung kaum noch wahrnimmt und jede andere Person zum Feind wird, dem er nicht vertrauen kann.
Mit dem Buch übt der Autor Kritik an einigen gesellschaftlichen Problemen, wie bspw. dass Gewalt in Marius' Haushalt ohne Konsequenzen für den Vater geschehen konnte; dass sich in Jugendheimen nicht ausreichend um die Kinder gekümmert werden kann, und sie dort kaum aus ihren negativen Gedanken entkommen können, bzw. dies noch verstärkt wird; dass Menschen aufgegeben und vergessen werden; etc.

Auch wenn der Schreibstil Marius' Innenwelt gut darstellen kann, muss ich zugeben, dass ich aufgrund der vielen kurzen prägnanten Sätze und fehlenden Beschreibungen der Außenwelt zwischenzeitlich verwirrt war, was denn nun passiert ist.