Wenn die Welt zerbricht

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babsyz Avatar

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Der 14-jährige Marius kommt aus so genannten schwierigen Verhältnissen: der Vater trinkt und ist gewalttätig, die Mutter nach einem Schlaganfall stark eingeschränkt und die 12-jährige Schwester Esther ist frühreif und aufsässig. Als Marius miterleben muss, wie sein Vater im Streit seine Mutter ersticht und ihn selber schwer verletzt, bricht seine ganze Welt zusammen. Er landet im Heim, doch die Betreuer sind mit dem schwer traumatisierten Jungen, der sich immer mehr in sich selber zurückzieht, überfordert. So geschieht das Unausweichliche: Marius läuft aus dem Heim weg und landet auf der Straße.

In 4 Kapiteln und vielen kurzen Abschnitten erzählt Christian Duda eine Geschichte, wie sie immer wieder passieren kann. Ein Mensch verliert jeglichen Halt, landet einsam in der Obdachlosigkeit, kämpft gegen Kälte, Hunger, Gewalt und Einsamkeit. Dass es sich hier um ein Kind handelt, macht die Sache noch schlimmer. Die Tatsache, dass dieses Buch von einem wahren Fall inspiriert wurde, macht es fast unerträglich. Die Gedanken des Jungen sind absolut authentisch beschrieben, die Verzweiflung, die Einsamkeit, die Trostlosigkeit. Das hat mich zutiefst berührt, Trauer, Wut, Fassungslosigkeit in mir aufkommen lassen. Dieses Buch hallt noch lange nach und lässt nachdenken.
Empfohlen ist es ab 14 Jahren.

Mein Fazit: ein wichtiger, schonungsloser Roman. Absolute Leseempfehlung.