Eiswölfe vs. Feuerdrachen

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amarasummer Avatar

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Meine Meinung
"Im Bann der Eiswölfe" ist der erste Band der neuen Trilogie von Amie Kaufman. Die Reihe ist für Kinder konzipiert und kann dem Genre "Fantasy" zugeordnet werden.

Das Buch erzählt die Geschichte von Rayna und Anders, die beiden sind (angeblich) Zwillinge und leben als Waisenkinder auf der Straße. Ihre Eltern starben bei der großen Schlacht zwischen Eiswölfen und Feuerdrachen. Seit diesem verheerenden Ereignis herrscht zwischen Eiswölfen und Feuerdrachen eine unerbittliche Feindschaft. Als Rayna sich jedoch vor hunderten von Menschen und Eiswölfen in einen Feuerdrachen verwandelt muss sie fliehen, um ihr Leben zu retten.

Ich bin dank des wunderschönen Covers auf dieses Buch aufmerksam geworden und nach dem ich den Klappentext gelesen hatte wollte ich unbedingt wissen wie es weitergeht.

Neben dem Abenteuer werden auch wichtige Werte, wie Mut, Tapferkeit, Freundschaft und Zusammenhalt vermittelt, was mir gut gefallen hat.

Rayna und Anders sind wie Tag und Nacht und das macht die Geschichte im ersten Moment so spannend und unterhaltsam, denn während Anders eher der ruhige und zurückhaltende Typ ist, braucht es bei Rayna nie viel, um ihre aufbrausende und temperamentvolle Seite hervorzurufen.

Vom Charakter her konnte ich mich eher mit Anders anfreunden, weil er mich mit seiner ruhigen Art vielmehr angesprochen hat als Rayna, die mir mit ihrem Hitzkopf irgendwann auf die Nerven gegangen ist. Deswegen habe ich auch eine ganze Weile gebraucht bis ich Anders unermüdlichen Kampf für Rayna akzeptieren konnte. Anders glaubt nämlich das Rayna von den Feuerdrachen entführt wurde und lässt deswegen fast nichts unversucht, um sie zu retten.

Während die Feuerdrachen von allen gefürchtete werden gelten die Eiswölfe als Beschützer der Menschen und der Stadt. Sie genießen ein hohes Ansehen bei den Menschen und sorgen für Recht und Ordnung. Zumindest wollen sie das alle glauben lassen, denn hinter den Mauern der Ulfar-Akademie (Die Schule, in der die Eiswölfe im Rudel leben und zu Kriegern ausgebildet werden) lauern eine Menge Geheimnisse die, wenn es nach den Eiswölfen geht, niemals an die Öffentlichkeit dringen sollen.

Dies war für mich einer der Gründe warum ich mit einem Großteil der Eiswölfe nicht warm geworden bin. Sie verfolgen ein Weltbild, dass so veraltet und engstirnig ist, dass ich bisweilen nur mit dem Kopfschütteln konnte. Die Einzige, die es wagt an diesem Weltbild zu zweifeln und dieses regelmäßig in Frage zu stellen ist Lisabet. Sie ist genauso wie Anders Schülerin der Akademie und im Verlaufe der Handlung entsteht zwischen den beiden eine relativ enge Freundschaft.

Wie bereits oben erwähnt handelt es sich hier um eine Fantasygeschichte, die in einer völlig freierfundenen Welt spielt, die mit der Realität absolut keine Berührungspunkte hat. Neben ganz normalen Menschen gibt es hier eine ganze Reihe an Gestaltwandlern, von denen allerdings nur zwei Arten (Eiswölfe und Feuerdrachen) eine wichtige Rolle spielen. Neben den Gestaltwandlern gibt es natürlich noch weitere fantastische Elemente, wie etwa die sog. Artefakte, dabei handelt es sich um spezielle Apparaturen, die sich durch ihre besonderen magischen Fähigkeiten auszeichnen.

Besonders gut gefallen hat mir der Schreibstil, der sich nicht nur angenehm lesen ließ, sondern den ich auch als besonders bildhaft empfunden habe. Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich die Kapitellänge, die mir bei manchen Kapiteln einfach zu lang war. Erzählt wird die Geschichte ausschließlich aus der Sicht von Anders.

Fazit
"Im Bann der Eiswölfe" ist ein guter Auftakt zu einer recht vielversprechenden Trilogie, bei dem allerdings noch Luft nach oben ist und der mich aus diesem Grund nur bedingt überzeugen konnte. Daher vergebe ich nur 3,5 von 5 Sternen. Trotzdem gibt es von mir eine Leseempfehlung.