Eine Suche nach Wahrheit und der eigenen Identität.

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annetttaube Avatar

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Zuerst fiel mir das Buch-Cover ins Auge, dann der Titel.  "Beeren pflücken", das klingt nach locker-flockiger Sommerlektüre. Doch der Klappentext offenbarte: dem ist nicht ganz so. Wenn man das Buch gelesen hat, bekommt man diese aufwühlende Geschichte nicht gleich wieder aus dem Kopf.

Es geht um Norma und Joe. Norma die immer das Gefühl hat, da wo sie lebt, passt sie nicht hin. Sie und ihre Eltern, sowie das restliche soziale Umfeld, gehören nicht zusammen. Erinnerungsfetzen, Albträume, Fragen ohne Antworten, manifestieren dies. Bis sie sich die Gefühle Bann brechen und Norma auf die Suche nach der Wahrheit und vorallem nach ihrer Identität geht.

Dann ist da Joe, aus einer indigenen Mi'kmaq-Familie der den Verlust seiner kleinen Schwester nie verwindet. Wie ein roter Faden zieht sich dieses traumatische Ereignis durch sein Leben und das seiner Eltern und Geschwister.

Wie man mit indigenen Menschen umgeht, ist ebenfalls sehr tiefgreifend und bewegend thematisiert worden.

Fazit:
Dieser Roman, welcher aus zwei Erzählsträngen besteht, ist nicht mal eben so weggeschmökert. Aber er liest sich sehr gut.
Die Charaktere wurden glaubhaft geschildert. Das Setting ist ebenfalls sehr interessant.
Amanda Peters, welche hier ihr literarisches Debüt gab, besitzt das Talent eindringlich zu erzählen. Sie wird ihren Weg als Autorin bestimmt weiterhin gut meistern. In Zukunft gerne mehr von ihr.

Noch ein Wort zum Cover. Ja es geht auch um die Beeren, welche dargestellt werden. Genauer ums Blaubeeren pflücken. Eine anstrengende  Saisonarbeit, für meistens wenig, schwer verdientes Geld. Darum ist das Cover absolut passend.