konnte das Buch nicht aus der Hand legen

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kraberg Avatar

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Jedes Jahr kommen die Mi’kmags mit ihren 5 Kindern nach Maine, wo sie als Saisonarbeiter Blaubeeren pflücken. Ein harter Job, bei dem auch bereits die Kinder mithelfen müssen. Sie führen ein bescheidenes Leben, aber eines zeichnet sie aus: der Zusammenhalt der Familie und die Liebe zueinander.
Das vermittelt die Autorin ganz einzigartig. Mir hat es ganz wunderbar gefallen, wie hier im Buch ein fließender Wechsel zwischen der Gegenwart und dem Rückblick in die vergangenen 50 Jahre erfolgt. Im Jahr 1962 trifft die Familie nämlich ein sehr harter Schlag. Da verschwindet die jüngste Tochter, Ruthie, im Alter von vier Jahren. Joe, ihr größerer Bruder macht sich bis heute Vorwürfe nicht gut genug auf sie aufgepasst zu haben. Er war damals gerade sechs Jahre und war nur kurz am See und dann war Ruthie weg als er wiederkam. Nicht der einzige Verlust an dem er sich schuldig fühlt und der ihn ein Leben in Wut und Einsamkeit führt.
Dann gibt es noch Norma, die in Maine ein behütetes, besser gesagt ein überbehütetes, Leben lebt. Ihre Eltern lieben sie, keine Frage. Aber ihre Mutter erdrückt sie mit ihrer Liebe und ihren Ängsten. Das Elternhaus ist der einzige Ort an dem sie sich frei bewegen kann, wenn auch immer mit heruntergelassenen Jalousien. Freundinnen hat sie keine, dafür wird sie von ihrer Mutter zu sehr isoliert. Doch immer wieder hat Norma diese Träume. Sie träumt von Dingen, die sie nie zuvor gesehen hat. Oder doch?
Ich habe das Buch aufgeschlagen und bin einfach in diese traurige Geschichte eingetaucht. Sicher konnte man bereits recht früh erahnen, wie die Hauptfiguren zusammenhängen und doch war es für mich ein spannendes und sehr emotionales Lesevergnügen, das noch lange in mir nachklingen wird. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne