Lesenswert!
Im Jahr 2023 hörte ich während eines Kanada-Urlaubs zum ersten Mal vom „Orange Shirt Day“, einem Gedenktag, der den Opfern indigener Familien gewidmet ist, deren Kinder entführt und für eine "christliche Erziehung" auf Internate geschickt wurden. Dieser düstere Teil der Geschichte findet sich in "Beeren pflücken" von Amanda Peters wieder und ist nur ein Teil der Feindseligkeiten, denen die First Nations ausgesetzt waren.
Die 4-jährige Ruthie und ihre Familie vom Volk der Mi'kmaq fahren jedes Jahr als Erntehelfer von Nova Scotia nach Maine, um beim Beeren pflücken ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Während die Familie - die Brüder Joe, Charlie und Ben, die Schwester Mae mit den Eltern auf den Feldern arbeiten, sitzt die 4-jährige Ruthie auf einem Stein in der Nähe der Hütte, in der die Familie über den Sommer lebt. Von dort wird sie von einer Frau entführt. Aus Ruthie wird Norma, die fortan als „Weisse“ bei einer christlich-amerikanischen Familie aufwächst.
Das Buch hat mir außerordentlich gut gefallen. Die Charaktere sind exzellent ausgearbeitet und es freut mich sehr, dass Romane publiziert werden, die das Leben der First Nations thematisieren und von diesen verfasst wurden (die Autorin selbst ist Angehörige der Mi'kmaq).
Zudem schätze ich Literatur, die aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. In wechselnden Kapiteln wird aus der Perspektive von Joe und Norma erzählt und wie die beiden Familien über die Jahrzehnte mit diesem schrecklichen Ereignis weiterleben.
Der Verlust und die Ungewissheit, mit denen Ruthies Familie neben den Drangsalierungen durch die Weißen leben muss, sind schwer zu ertragen. Auch Norma, die zwar von ihrer „neuen Familie" geliebt wird, aber sehr einsam und orientierungslos wirkt - da sie an der Reaktion ihres Umfelds immer wieder wahrnimmt, dass etwas nicht stimmt - wünscht man unbedingt ein Happy End.
Als Leser kennt man im Gegensatz zu Ruthie/Norma und ihrer Herkunftsfamilie die Wahrheit, was dem Werk eine besondere Intensität verleiht.
Die 4-jährige Ruthie und ihre Familie vom Volk der Mi'kmaq fahren jedes Jahr als Erntehelfer von Nova Scotia nach Maine, um beim Beeren pflücken ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Während die Familie - die Brüder Joe, Charlie und Ben, die Schwester Mae mit den Eltern auf den Feldern arbeiten, sitzt die 4-jährige Ruthie auf einem Stein in der Nähe der Hütte, in der die Familie über den Sommer lebt. Von dort wird sie von einer Frau entführt. Aus Ruthie wird Norma, die fortan als „Weisse“ bei einer christlich-amerikanischen Familie aufwächst.
Das Buch hat mir außerordentlich gut gefallen. Die Charaktere sind exzellent ausgearbeitet und es freut mich sehr, dass Romane publiziert werden, die das Leben der First Nations thematisieren und von diesen verfasst wurden (die Autorin selbst ist Angehörige der Mi'kmaq).
Zudem schätze ich Literatur, die aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. In wechselnden Kapiteln wird aus der Perspektive von Joe und Norma erzählt und wie die beiden Familien über die Jahrzehnte mit diesem schrecklichen Ereignis weiterleben.
Der Verlust und die Ungewissheit, mit denen Ruthies Familie neben den Drangsalierungen durch die Weißen leben muss, sind schwer zu ertragen. Auch Norma, die zwar von ihrer „neuen Familie" geliebt wird, aber sehr einsam und orientierungslos wirkt - da sie an der Reaktion ihres Umfelds immer wieder wahrnimmt, dass etwas nicht stimmt - wünscht man unbedingt ein Happy End.
Als Leser kennt man im Gegensatz zu Ruthie/Norma und ihrer Herkunftsfamilie die Wahrheit, was dem Werk eine besondere Intensität verleiht.