Sehr berührend

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jenny160614 Avatar

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"Bis zu meinem Todestag und der ist nicht mehr allzu fern, werde ich mich an den Klang der Stimmen erinnern, die Ruthie's Namen riefen"

Normalerweise mache ich mir immer vorab ein paar Notizen, dieses Buch musste ich allerdings im Ganzen erstmal sacken lassen.

Es ist 1962 die Familie angehörig eines indianischen Mi'kmaq Stammes, kommend aus Nova Scotia, verbringen ihre Sommer in Maine auf dem Feld zum Beeren pflücken, es ist keine leichte Arbeit womit sie sich ihren Lebensunterhalt finanzieren. Das jüngste Kind, die kleine vierjährige Ruthie, verschwindet plötzlich von einem auf den anderen Moment, keiner weiß was passiert ist.

Wir lesen hier aus zwei Perspektiven, - 

von Joe der von seinem eigenen Leben erzählt, einem Leben das von Emotionen eingenommen wird, besonders ab dem Zeitpunkt des Verschwindens seiner Schwester.
Joe fühlt sich schuldig, kommt mit der Situation des Verlustes nicht klar. Bis zuletzt, flüchtet er daher immer wieder in die Weite des Landes, umgeht der Geborgenheit seiner Familie. Selbst als Joe krank wird, tut er sich weiterhin schwer innerlich zur Ruhe zu kommen.

Und von Norma die ein Leben isoliert durch ihr Elternhaus lebt, ihre sorgenvolle Mutter erlitt mehrfach einer Fehlgeburt, jegliche Gefühle der Angst unter anderen durch ihre Kopfschmerzenattacken werden ihrer Tochter übermittelt. Norma wird Erwachsen, trifft Entscheidungen die von Stärke zeugen, die sich auf die Suche begiebt, sich an Träume ihrer Kindheit erinnert, weil sie spürt, da muss es ein Vorher gegeben haben.

Ebenfalls geht es um Mütter die jeweils anders mit dem Verlust der eigenen Kinder umgehen müssen. Zwei Familien die zu einer Geschichte führen.

"Ich beugte mich vor und umarmte sie, nahm den Geruch auf - nicht nach Holzrauch und Kartoffeln, sondern nach Babypuder und Rosenshampoo. Und es war der Geruch meiner Mutter."

Eine berührende Geschichte über das Scheitern, Lügen, Wachstum, Trauer, Liebe und Hoffnung.

Die Erzählweise ist sehr angenehm, das Buch hat mir sehr angenehme Lesestunden, besonders in der Natur bereitet.

Ein wundervoller nicht umsonst preisgekrönter Debüt Roman aus Kanada der Autorin Amanda Peters, deren Vorfahren selbst der Mi'kmaq zugehörig waren.