Beeindruckend!

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rabentochter Avatar

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Tara wächst auf ohne in die Schule zu gehen, weil ihr Vater glaubt, dass die Regierung sie einer Gehirnwäsche unterziehen will. Bis sie neun ist, gibt es von ihr nicht mal eine Geburtsurkunde. Doch Tara will ans College, will studieren, will mehr sehen als den Berg, an dessen Fuß sie aufgewachsen ist.
Das Buch ist sehr intensiv, ohne dabei aber zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken oder zu emotional zu werden. Die Schilderungen ihrer Biografie sind schlicht, fast schon nüchtern. Sie zeugen vom Abstand, mit dem Westover auf das Geschehene blickt. Es ist ein Rückblick, der sehr reflektiert scheint. Sie gibt zu, wenn sie sich an bestimmte Dinge nur aufgrund ihrer Tagebuchaufzeichnungen erinnert. Selbst diese zweifelt sie manchmal an, da ihr von ihrer Familie andere Dinge eingeimpft wurden. Und genau das ist es auch, was dieses Buch so faszinierend, so erschreckend, so bewegend macht: Die Wurzeln zur Familie, die nicht gekappt werden können obwohl sie teilweise manipulativ, gewalttätig, beschönigend, gefährlich sind und versuchen Tara am Wachsen zu hindern. Lange kommt sie davon nicht los, wird immer zurückgezogen in den angeblich so beschützenden Schoß der Familie, in dem sie aber doch nur Härte, Gewalt und strenge Regeln vorfindet. Bis sie es schafft, auf bewundernswerte Art und Weise alles hinter sich zu lassen und ihren eigenen Weg zu finden.
Fazit: Ein Buch, dessen Geschichte einen von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Eine bewundernswerte Frau!