Der lange Weg vom Berg herunter

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Tara Westover muss von einem Berg hinabsteigen, um sich zu befreien.
Sie wächst auf in einer Familie, die dem Glauben verpflichtet ist und Argwohn gegenüber allen anderen Nicht-Rechgläubigen hat. Ihre Eltern verweigern den zahlreichen Kindern die Schulbildung durch den Staat und jedwede Gesundheitsversorgung ausserhalb der Familie. Was anfangs vielleicht idyllisch klingt, der Prepper-Traum verwirklicht, ist für die Kinder auf lange Sicht unerträglich.
Sie sind anders selbst in der Mormonengemeinde und ringen um Akzeptanz.
Nach und nach wird auch klar, dass der Vater aufgrund einer psychischen Störung sich der Gemeinschaft entzieht und die Familie terrorisiert.
Tara, die anfangs es nicht anders kennt und sich auch wohl fühlt auf dem Berg, reift aber und beginnt sich nach aussen zu wenden.
Hier beginnt der Kampf um Bildung bei gleichzeitiger Abhängigkeit von den Eltern und der Sehnsucht nach Liebe und Akzeptanz.
Westover schafft es dem Leser diesen Kampf zu vermitteln und sie lässt auch nicht die Seite der Eltern aus. Sie sieht welchem Denken sie verpflichtet , aber auch gefangen sind.
Der Weg den Berg hinab ist lang und mit vielen Wunden und Kämpfen verbunden.
Das Buch ist wahrhaftig und wunderschön trotz des harten Kampfes der ausgefochten wird.

Als Sahnehäubchen ist das Cover preiswürdig und für mich eindeutig das Cover des Jahres.