Einblicke in die Welt der Mormonen

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signalhill Avatar

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Die Familie von Tara Westover mag keine normale Mormonenfamilie sein, aber dennoch gibt die Autorin von "Befreit" den Lesern Einblicke in die Welt der Mormonen aus erster Hand, denn "Befreit" ist ihre Lebensgeschichte, eine sehr beeindruckende noch dazu.

Wenn mich das Cover eigentlich nicht gereizt hat, so tat es doch gleich der Klappentext. Viel zu wenig weiß man über das Leben der amerikanischen Mormonen, vieles hört man, aber vieles sind sicher auch Gerüchte. Mit Tara Westover kann man hier eintauchen und versteht auch gut, dass viele Mormonen bei ihrem sehr urtümlichen Leben und vor allem bei ihrer Familie bleiben. So sagt Westover auch, dass ihr in ihrem Leben nichts gefehlt hat, weil sie ja nicht wusste, was draußen vor der Tür noch ist.

Westovers "Befreit" ist hochspannend, auch schockierend, und es ist ein Buch, das hoffentlich auch aufrüttelt. Leider wird es von Mormonen sicher nicht gelesen werden. Mich hat es sehr berührt und betroffen, und ich hoffe, dass hier viele Leser einen Einblick in das Leben der Mormonen bekommen.

Zum Schluss möchte ich noch anfügen, dass ich nicht wusste, wie leicht es ist, Kinder von Bildung komplett fern zu halten. Man hat eine Hausgeburt und meldet die Kinder nicht. Ohne Geburtsurkunde existieren sie quasi nicht. Homeschooling wird damit nicht nötig. Auch in den USA gilt ja die Schulpflicht, und auch wenn Homeschooling erlaubt ist, gibt es staatsweite Abschlussprüfungen. Existiert ein Kind aber quasi nicht offiziell, kann man ja quasi alles mit ihm machen. Das ist sehr schockierend, aber scheinbar einfach umzusetzen.