Eine Hommage an die Bildung

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nasim Avatar

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In ihrem Buch "Befreit" schildert Tara Westover ihre außergewöhnliche mormonische Jugend, voller Freuden, Schmerzen, Fanatismus, Gewalt und Kampfgeist in Idaho. Die Biographie enthält zwei gewichtige Aspekte, die sich scheinbar feindlich gegenüberstehen: der religiöse Fanatismus ihrer Eltern auf der einen Seite und die (staatliche) Bildung auf der anderen Seite.

Besonders erschütternd auf mich wirkte die zunehmende Lieb- und Herzlosigkeit ihrer Eltern sowie die lebensbedrohliche Brutalität ihres Bruders Shawn.
Schnell wird deutlich, dass Tara's Eltern, besonders ihr Vater, nicht normal sind. Immer wieder ist von einer bipolaren Störung des Vaters die Rede. Natürlich sind Tara und ihre Geschwister benachteiligt und haben es wahrscheinlich schwerer als viele andere junge Menschen. Dennoch erhält Tara von ihren Eltern die Erlaubnis aufs College zu gehen und später auf die Universität. Sie ist nicht die einzige unter insgesamt sieben Geschwistern, die promoviert, zwei ihrer Brüder erreichen ebenso diesen akademischen Grad. Das ist in Anbetracht der familiären Umstände wirklich bemerkenswert!
Die Biographie ist gut erzählt. Ich habe es gerne gelesen. Es war, wie jede andere von Fanatismus und Kampfgeist geprägte Biographie, spannend und horizonterweiternd. Auf alle Fälle lesenswert, vor allem weil es einen Ausweg aus dem Dunkel des Fanatismus bietet: Bildung! Bildung, die befreit!