Hat mich sehr berührt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
tausendschön Avatar

Von

Selten hat mich ein Buch so nachdenklich gemacht und berührt wie dieses. Hut ab, vor dieser jungen taffen Frau, die sich (leider) von ihrer Familie befreien musste, um ein normales, gebildetes Leben führen zu können.
Aufgewachsen in den Bergen Idahos, auf einem Schrottplatz und ohne Schulbildung, mit einem verrückten Vater, einer schwachen Mutter und einem gewalttätigen Bruder, verbringt sie die ersten 17 Jahre ihres Lebens sich durchzukämpfen und lernt wenigstens irgendwie Lesen und Schreiben. Die Eltern sind Mormonen und warten auf den jüngsten Tag und horten literweise Bezin, Munition und kiloweise Lebensmittel in irgendwelchen Verstecken. Als sie das erste Mal ins College geht und auf das 'normale' Leben trifft, tut sie sich logischerweise schwer, aber sie schafft es, mit Hilfe von Lehrern und später Professoren, die an sie glauben. Sie schafft es lange nicht. Ihr fehlt ihr Glaube an sich selbst, weil sie von zu Hause auch immer wieder gedemütigt wird. Nach langen Irrungen und Wirrungen und großen Schmerzen physischer wie auch psychischer Art, kann sie sich von dem Chaos befreien und erwirbt letztendlich einen akademischen Grad in Cambridge und in Havard.
Tolles Buch, aber auch sehr dramatisch und manchmal auch etwas langatmig in den Erklärungen der mormonischen Gedankengänge. Was aber halt einfach dazugehört, um das Ganze besser zu verstehen.