Keine leichte Kost!

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elchi130 Avatar

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Ich liebe es, Lebensgeschichten anderer Menschen zu lesen. In ihre Welt einzutauchen, zu lesen, was diese Menschen erlebt haben, wie sie aufgewachsen sind, finde ich unglaublich spannend. Die Frage dahinter ist dann oft, wie sind diese Menschen zu dem Menschen geworden, der sie heute sind.

Der Weg von Tara Westover war ein harter, steiniger Weg. Zu Beginn des Buches war es für mich ein wenig verwirrend, dass ich nicht wusste, ob die Ereignisse, die sie schildert, chronologisch aufeinander aufbauen oder ob sie wild innerhalb ihrer Kindheit von Begebenheit zu Begebenheit springt. Doch das hat sich irgendwann gelegt und ich habe den roten Faden ihrer Entwicklung erkannt.

Das Lesen ihres Lebens habe ich zum Teil als niederdrückend empfunden. Denn das was sich hier vor mir entwickelt hat, war kein Roman, sondern das reale Leben eines Menschen. Und in diesem Leben kämpft sie immer wieder gegen Windmühlen – und diesem Kampf von außen zuzusehen, erzeugte ein Gefühl der Ohnmacht in mir. Mich hat dabei insbesondere erschreckt, wie tief sie die Glaubenssätze ihrer Kindheit und Jugend verinnerlicht hatte. Besonders während der ersten Studienzeit ist mir aufgefallen, wie sehr sie sich ihr Leben durch diese inneren Überzeugungen erschwert hat. Immer wieder dachte ich, sie zerbricht an dem, was sie von Zuhause an „Wissen“ bzw. „Weisheiten“ mitgenommen hat und doch schien es ihr unmöglich, sich davon frei zu machen.

Im Rückblick auf das Buch kann ich nur sagen, dass Tara Westover eine verdammt starke Frau ist! Hut ab!