Karnickel

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gkw Avatar

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Wenn das Elternhaus aufgelöst wird, ist das immer ein einschneidendes Erlebnis, Verlust der Kindheit. Bei der Durchsicht alter Kisten auf dem Dachboden kommen Erinnerungen beim Erzähler hoch, Erinnerungen und auch Fragen. Da sein Vater vorgibt, sich nicht zu erinnern, möchte er mit seinen Onkeln und Tanten Kontakt aufnehmen.

Beeindruckend und auch bedrückend – eine Geschichte darüber, wie es ist, in Armut aufzuwachsen, 14 Menschen auf 60 qm, die Geschwister werden in der Nachbarschaft Karnickel genannt.

Das Ganze ist gut geschrieben, besonders gefiel mir die Verknüpfung zur aktuellen Zeit und die dadurch aufgeworfenen Fragen: Hat das Leben meines armen Großvaters und seiner Familie Auswirkungen auf mich und mein Leben, auch wenn ich ihn kaum kenne? So wird beim weiteren Lesen vermutlich auch eine Auseinandersetzung mit eigenen Erinnerungen, dem eigenen Leben und möglichen Prägungen entstehen.

-> Interessante Geschichte, gut erzählt und viel Potential für Auseinandersetzung.