Annäherung an den Vater

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Verwirrt mit dem eigenen Leben begibt sich der Protagonist auf die Spurensuche.
Sein Vater ist mit elf Geschwister in einem kleinen Häuschen aufgewachsen, in Armut mit Hunger und einem kriegstraumatisierten Vater. Wie kam es dazu, wie haben die Kinder diese Kindheit erlebt?
Sein Vater schweigt.
Er muss die Onkel und Tanten fragen.
Die Annäherung ist zögerlich und auch nicht vollkommen, man ahnt viel und die manchmal ausbrechenden Erinnerungen der Verwandten lassen einen sprachlos werden. Es hätte Möglichkeiten gegeben auszubrechen, aber sie wurden nicht genutzt und so wächst die nächste Generation heran und kann die Kargheit der Kindheit nicht überwinden. Nur die Enkelgeneration bricht auf und weiss nicht woran sie scheitert.
Martin Simons fängt die Sprachlosigkeit und die Chancenlosigkeit ein, der Vater der schweigt, der nur nach vorwärtsschaut um vom Vergangenen nicht hinabgerissen zu werden.
Es wirkt alles sehr authentisch. Auch wenn die Annäherung nicht immer gelingt, wird die Kindheit der zwölf Geschwister eindrücklich gezeigt. Sie haben überlebt.