Ein graues Leben

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polly1000 Avatar

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Die Leseprobe und auch das Cover haben mich neugierig gemacht, so dass ich es unbedingt lesen wollte, zumal ich bisher noch nichts über ein Leben in einer Zechensiedlung gelesen habe.
Der Autor schreibt im Ich-Stil, was ich persönlich nicht mag. Ausdrucksweise und Schreibstil sind sehr sorgfältig, aber teilweise zu „drüber“ und enthalten sehr viele verschachtelte Sätze, was es einem schwer macht das Buch einfach so wegzulesen. Die Beschreibung von der Familie, das frühere Leben in der Zechensiedlung und dem jetzigen Leben des Erzählers sind so gut erzählt, dass man sofort drin ist in diesem grauen und trostlosen Leben. Damals wie heute. Die Atmosphäre ist durchgehend bedrückend. Keine der Personen ist mir sympathisch, was aber eigentlich passt zur Thematik. „Gepackt“ hat mich dieses Buch leider nicht. Die gesamte Erzählung arbeitet auf die große Erklärung hin, was denn nun damals in der Kindheit vom Vater passiert ist. Mir hat sich das leider nicht erschlossen.
Alles in allem finde ich das Buch bei aller Kritik lesenswert, es ist schon etwas Besonderes und hebt sich ab von anderen Erzählungen, und die trostlos-graue Atmosphäre wird perfekt vermittelt. Aber gäbe es einen zweiten Teil, würde ich mir diesen nicht kaufen.