Interessante Lektüre über familiäre Spurensuche

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hornita Avatar

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Der Erzählende Frank macht sich auf die Suche nach seinen Wurzeln, in dem er versucht, mehr über das Leben seines verstorbenen Großvaters herauszufinden. In einer Familie, die das Schweigen zur Norm gemacht hat, sucht er das Gespräch mit einigen der zwölf Kinder, also seinem Vater und den Tanten und Onkeln. Die Personen werden sehr glaubhaft dargestellt und es ist faszinierend, wie sich verschiedene Versionen der Geschichte wiederfinden, weil kaum darüber gesprochen wurde und sich die einzelnen Personen ihr unterschiedliches Wissen irgendwie zusammengereimt haben. Das Leben zu dieser Zeit unter prekären Umständen wird glaubhaft beschrieben und hat mich aufgrund der Armut, Erziehungslosigkeit und Anarchie sehr betroffen gemacht. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut lesen. Mir hätte ein Stammbaum etwas geholfen, da man schnell den Überblick über die vielen Personen verliert. Ich hätte auch etwas mehr Struktur besser gefunden und die Geschichte um Marie nicht gebraucht. Insgesamt hat mir das Buch gefallen, es ist eine sehr interessante Lektüre.