Spurensuche im Ruhrgebiet

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babsyz Avatar

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Als Frank Zimmermann erfährt, dass sein Elternhaus verkauft werden soll, wird im klar, dass er nicht allzu viel über seinen Vater und dessen Familie weiß. Es gibt Gerüchte, der Großvater Wilhelm hätte eine SS-Vergangenheit und er soll seinen Kindern gegenüber grausam und brutal gewesen sein. Frank begibt sich auf Spurensuche, besucht seine zahlreichen Onkel und Tanten, von denen er die unterschiedlichsten Familiengeschichten erfährt. Dabei nähert er sich nicht nur seinem Vater sondern auch sich selber an.

Selm-Beifang ist eine Zechensiedlung am Rande des Ruhrgebiets. Hier war das Leben hart, besonders, wenn man wie die Familie Zimmermann mit einem reichen Kindersegen beschenkt war. Armut prägt das Leben, die Menschen sind hart zu sich selbst und ihrer Umgebung. Nüchtern beschreibt Martin Simons, wie dieses Leben ausgesehen haben kann und – noch wichtiger – was es mit den Kindern gemacht hat. Das ist bedrückend und regt zum Nachdenken an, auch wenn die Personen eher blass und fremd bleiben. Ich persönlich hatte mir noch mehr Einblicke in das Leben nach dem Krieg im Ruhrgebiet gewünscht.
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Mein Fazit: ein interessanter Roman über eine harte und außergewöhnliche Familie.