Spurensuche in Selm-Beifang

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holle77 Avatar

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Als ich den Titel des Romans las und das Coverbild sah, war ich elektrisiert: Das musste Selm-Beifang sein. In Selm hatte ich 38 Jahre lang gelebt und gearbeitet, so war ich an dem Buch natürlich besonders interessiert.
Mir hat die Art, wie Martin Simons die Geschichte seines Protagonisten Frank Zimmermann erzählt, sehr gut gefallen. Insgeheim vermute ich, dass sich in diesem Roman auch einige autobiographische Begebenheiten verstecken.
Sehr gut wird das Wesen dieser Bergarbeitersiedlung, die man am Rande des Münsterlandes in einer landwirtschaftlich geprägten Region errichtet hatte, beschrieben. Die ständige Ablehnung durch die Paohlbürger, der eigene Stolz, eine gewisse Starrköpfigkeit, die z.B. auch zur Schaffung des zweiten Bahnhofs führte usw.
Ich fand es spannend, wie der Protagonist auf die Spurensuche geht, lediglich bin ich nach einiger Zeit mit den vielen Onkels, Tanten und Cousins etwas durcheinander gekommen, aber ich glaube nicht, dass das von großer Bedeutung für das Verständnis war.
Da Frank Z. ungefähr im Alter meiner Söhne ist, konnte ich vieles gut mitvollziehen und auch die Veränderung des Stadtbildes in den Jahrzehnten.
Es hat mir viel Spaß gemacht, ein Buch aus dieser Stadt zu lesen.